Nach einer im "ZDF" ausgestrahlten Dokumentation mit dem Namen "Geheimsache Katar" bricht nun eine neue Welle der Entrüstung über die Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland aus. Allen voran wegen homophober Äußerungen des WM-Botschafters und ehemaligen katarischen Teamspielers Khalid Salman.
Der sagte nämlich: "Jeder wird akzeptieren, dass Schwule hierher kommen. Aber die werden unsere Regeln akzeptieren müssen." Danach leistete sich der WM-Botschafter eine unfassbare Entgleisung. Darauf angesprochen, dass Homosexualität im Gesetz verboten sei, erklärte Salman, es sei "haram". Es ist ein geistiger Schaden", so der WM-Botschafter. Das Interview wurde daraufhin abgebrochen.
Die Äußerungen machten bei unseren Nachbarn schnell die Runde, drangen auch bis zum deutschen Teamspieler Leon Goretzka vor, der nach dem klaren 6:1-Erfolg der Bayern gegen Werder Bremen ungewöhnlich scharfe Kritik übte. "Das ist schon sehr beklemmend", so der Mittelfeldspieler. Und weiter: "Das ist ein Menschenbild aus einem anderen Jahrtausend. Das ist nicht das, wofür wir stehen wollen, was wir vorleben. Es ist absolut inakzeptabel, so eine Aussage zu treffen. "
Goretzkas Kritik kommt überraschend, haben sich aktive Fußballer zuletzt mit kritischen Äußerungen zurückgehalten. Der 27-Jährige wird im deutschen WM-Kader stehen, außerdem pflegt sein Arbeitgeber Bayern München eine vieldiskutierte jahrelange Partnerschaft zum Wüsten-Emirat, absolviert dort Jahr für Jahr ein Wintertrainingslager und unterhält ein Sponsorenabkommen mit "Qatar Airways". Eine Partnerschaft, die Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zuletzt mit einem Wut-Anruf im "Doppelpass" noch verteidigte.
Der Druck auf das Wüsten-Emirat wird aber immer größer...