Österreich

Skandal-Kindergarten: Bub flog wegen Gipshand raus

Ein Transgender-Kind bekam Schulverbot, ein Bub wurde wegen Diabetes ausgeschlossen. Jetzt der nächste Aufreger im Mokiwe-Betrieb in Brunn.

Heute Redaktion
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Wegen seiner Gipshand bekam Felix (4) Kindergartenverbot.
Wegen seiner Gipshand bekam Felix (4) Kindergartenverbot.
Bild: privat/Denise Auer ("Heute"-Montage)

Für den vierjährigen Felix (Name von der Redaktion geändert) endeten die vergangenen Sommerferien bitter. Beim Spielen brach er sich den linken Unterarm. Die Folge: drei Wochen lang Gips. Zwei Tage später ging es für den Buben zurück in den Mokiwe-Kindergarten in Brunn am Gebirge (NÖ), den er davor bereits zwei Jahre lang besucht hatte.

"Kinder mit Gips haben nichts im Kindergarten zu suchen"



Doch Felix kam nur bis zur Türschwelle. Die Enttäuschung war groß: Wegen seiner Verletzung durfte er nicht in den Kindergarten. Erschüttert berichtet der Vater von Felix in „Heute": „Die Leiterin diskutierte nicht lange mit mir und sagte, dass Kinder mit Gips nichts im Kindergarten zu suchen haben." Und das, obwohl weder im Vertrag noch in der Hausordnung stand, dass Kinder, die einen Gips haben, nicht am Geschehen teilnehmen dürfen.

Mokiwe-Leiterin drohte Vater mit Klage

Felix' Papa machte seinem Ärger über das Kindergarten-Verbot im Netz Luft: "Da sich die Leiterin auf kein Gespräch mit mir einlassen wollte, teilte ich die Geschichte auf Facebook." Daraufhin meldete sich ein anderer Montessori-Kindergarten bei den Eltern und nahm den Buben inklusive Gipshand auf. Auch die Mokiwe-Chefin, die selbst Mutter und Oma ist, reagierte – allerdings mit einem Anwaltsbrief, in dem mit einer Klage wegen Rufschädigung gedroht wurde. Öffentlich hat sich die Leiterin jedoch nicht zu den Vorfällen geäußert. Erfreulich anders das Echo der Landesregierung: Das empörende Treiben wird jetzt offiziell untersucht.

Montessori kritisiert Mokiwe-Betrieb



Nach dem Schulverbot für Transgender-Mädchen Hannah distanziert sich jetzt die Österreichische Montessori-Gesellschaft von Mokiwe. „Die Entscheidung der Schule hat nichts mit den Prinzipien der Montessori-Pädagogik zu tun", so ÖMG-Präsidentin Saskia Haspel.