Das ÖOC hat Montagmittag im Vienna Marriott Hotel das rot-weiß-rote Team für die Olympischen Winterspiele in Peking (ab 4. Februar) nominiert. Im Aufgebot finden sich insgesamt 104 AthletInnen - 42 Frauen und 62 Männer.
Der Schock für alle Ski-Fans: Tatsächlich sind nur neun ÖSV-Herren nominiert. Österreich reist also mit einem dezimierten Team nach China. Prominente Namen wie Max Franz, Fabio Gstrein, Stefan Brennsteiner oder Patrick Feurstein stehen nicht im rot-weiß-roten Olympia-Team.
Im Slalom bekam Michael Matt den Vorzug vor Gstrein. Im Riesentorlauf könnte durch die Nichtnominierung von Brennsteiner und Feurstein Matthias Mayer an den Start gehen.
Ursache für den Quoten-Skandal sind Exoten-Rennen wie jene des "Malbun Exotic Nations Cup" in Liechtenstein im Jänner. Dort fanden nationale Meisterschaften und nationale Junioren-Meisterschaften der Kapverden und von Jamaika statt. Der Ausgang der Rennen hat die Quotenplatz-Vergabe maßgeblich beeinflusst. Österreichs Männer verloren zwei Herren-Startplätze.
ÖSV-Sportdirektor Toni Giger hatte das am Sonntag am Rande der Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel scharf kritisiert.
"Theoretisch könnte es noch zu einer Aufstockung kommen, falls die Alpin-Ski-Quote für Österreichs Herren nachträglich noch auf elf aufgestockt wird", bekräftigt ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel bei der Kader-Vorstellung in Wien. "Nur der Internationale Ski-Verband könnte in Abstimmung mit dem IOC und den Veranstaltern noch eine nachträgliche Änderung erwirken."
Im Laufe des Montags sickerte durch, dass Österreich noch zwei Plätze von der FIS erhalten könnte. Dann würden Max Franz und Stefan Brennsteiner mit im Flieger nach Peking sitzen.
Weitere prominente Zuseher: Julian Eberhard (Biathlon), Chiara Kreuzer und Philipp Aschenwald (Skispringen) sowie Lukas Klapfer (Nordische Kombination).
Jüngster Athlet ist der 17-jährige Matej Svancer, ältester Alpin-Snowboarder Andreas Prommegger mit 41 Jahren. Der Salzburger bestreitet in Peking (nach Turin 2006, Vancouver 2010, Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018) seine bereits fünften Olympischen Spiele, ist damit auch der Mann mit der größten Olympia-Erfahrung.
Bislang je drei Teilnahmen haben die Skicrosserinnen Andrea Limbacher, Katrin Ofner, Eiskunstläuferin Miriam Ziegler, Biathlet Simon Eder (Staffel-Silber 2010, Staffel-Bronze 2014), Snowboard-Kollege Benjamin Karl (Silber 2010, Bronze 2014) und Rodler Wolfgang Kindl aufzuweisen.
Das Gros der rot-weiß-roten TeilnehmerInnen stellt Tirol (mit 30 StarterInnen), gefolgt von Salzburg (20), Kärnten, Vorarlberg (je 12), Steiermark (11), NÖ (10), Oberösterreich (8) und Burgenland (1). Geht man nach der Vereinszugehörigkeit, dann ist nur die Bundeshauptstadt Wien nicht vertreten. Olympiasiegerin Julia Dujmovits startet für das Burgenland (Union Güssing) und ist gleichzeitig die einzige Aktive im ÖOC-Team, die Wien als Wohnsitz angibt.
Als erste ÖOC-Athletin fliegt Buckelpisten-Spezialistin Katharina Ramsauer am 26.1. nach China. Zwei weitere Tage später folgen mit dem AUA-Charter von Wien nach Peking insgesamt 49 AthletInnen.
SKI ALPIN DAMEN: BRUNNER Stephanie, GALLHUBER Katharina, HUBER Katharina, HÜTTER Cornelia, LIENSBERGER Katharina, PUCHNER Mirjam, RÄDLER Ariane, SCHEYER Christine, SIEBENHOFER Ramona, TIPPLER Tamara, TRUPPE Katharina.
SKI ALPIN HERREN: FELLER Manuel, HAASER Raphael, HEMETSBERGER Daniel, KRIECHMAYR Vincent, MATT Michael, MAYER Matthias, SCHWARZ Marco, STRIEDINGER Otmar, STROLZ Johannes