Steiermark

Skandal-Zahnarzt wegen Betrugs vor Gericht

Der Mediziner hat seit 2017 Berufsverbot, stand nun wegen Körperverletzung und schweren gewerbsmäßigen Betrugs vor Gericht – vertagt.

Clemens Pilz
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Der Zahnarzt soll unnötige Behandlungen vorgenommen und der Versicherung nicht erbrachte Leistungen verrechnet haben.
Der Zahnarzt soll unnötige Behandlungen vorgenommen und der Versicherung nicht erbrachte Leistungen verrechnet haben.
Getty Images

Ein Kärntner Zahnarzt stand am Donnerstag vor dem Grazer Straflandesgericht. Ihm wurde vorgeworfen, bei mehr als 60 Patienten unnötige Eingriffe vorgenommen zu haben. Laut Anklage handelte es sich dabei unter anderem um Kürettagen und Weisheitszahn-Entfernungen. Außerdem soll der Mediziner bei Versicherungen Leistungen verrechnet haben, die er gar nicht erbracht hatte. Der Schaden belaufe sich dadurch auf 52.000 Euro bei zwei Kassen.

Staatsanwältin Cornelia Koller zu den Vorwürfen gegen den Mann: "Der Beschuldigte hat medizinisch nicht indizierte Operationen durchgeführt, nur um sie danach abzurechnen. Dass die Behandlungen nicht notwendig waren, hat er den Patienten bewusst verschwiegen."

Staatsanwältin gegen Diversion

Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte schweigsam und wollte keine Aussage machen. Er gab sich allerdings offen für eine Diversion. Nach halbstündiger Beratung mit den Schöffen unterbreitete das Gericht dem Mediziner schließlich ein Diversionsangebot – die Staatsanwaltschaft stimmte einer Diversion allerdings nicht zu, "weil es keine ausreichende Verantwortung gibt. Außerdem gibt es eine schwere Schuld." Der Prozess wurde schließlich vorläufig vertagt.

Verhandelt wurde die Causa deshalb in Graz, um jeglichen Anschein von Befangenheit zu vermeiden. Denn der Arzt hat enge familiäre Kontakte zum Landesgericht Klagenfurt.

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