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Sonnensturm lässt Polarlichter tanzen

Vor drei Tagen traf ein Sonnensturm auf die Erde. Die Folge: Polarlichter bis an die Ostsee und Kopfschmerzen, die wohl manchen den Schlaf raubten.

Heute Redaktion
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Skandinavien (vor allem die nördlichen Teile), Nord-Schottland, Svalbard, Island, Grönland, Kanada, Alaska und Nordsibirien – das sind die Gebiete, wo mit dem Auftreten von Polarlichtern zu rechnen ist. Dort, unter dem Polarlichtoval, ist das kosmische Naturschauspiel derzeit wieder zu bestaunen.

Der Grund: Vor etwa drei Tagen befand sich auf der zur Erde zugewandten Seite der Sonne ein "koronales Loch". Es handelt sich dabei um eine Region mit einer geringeren Dichte und einer niedrigeren Temperatur innerhalb der Sonnenkorona. Die Magnetfeldlinien der Sonne sind in diesem Bereich nicht geschlossen, weshalb Plasma von der Sonne in interplanetaren Raum geschossen wird.

Sonnenwind trifft auf Magnetfeld

Dieser dabei entstandene Sonnenwind braucht laut Heute.at etwa drei Tage um die Erde zu erreichen, wo er auf ihr Magnetfeld trifft. Je nach Stärke des Sonnenwindes kommt es zu unterschiedlichen Störungen in der Magnetosphäre der Erde. Streng genommen handelt es sich in diesem Fall um einen sogenannten "Coronal Hole High Speed Stream".

Das Space Weather Prediction Center der amerikanischen NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) hat bereits am 5. Oktober eine Vorwarnung vor einem Sonnensturm der Stufe G2 für den 7. und 8. Oktober ausgegeben. Auf der 5-teiligen Skala entspricht dies einem mäßigen Sturm und tritt etwa an 600 Tagen pro Sonnenzyklus auf.

Empfindliche Menschen können Auswirkungen spüren

Die Auswirkungen halten sich in Grenzen: In hohen Breiten kann es zu Netzschwankungen im Stromnetz kommen, zudem sind geringe Störungen bei Satelliten und Behinderungen beim HF-Funk möglich. Bislang wurde nur die Schwelle eines G1-Sturms überschritten, zudem soll der Höhepunkt des Sturms bereits überschritten sein.



Besonders wetterfühlige Menschen können dessen Auswirkungen aber trotzdem spüren: Bei starker Sonnenfleckenaktivität kann das Gehirn derart gestört werden, dass es vermehrt zu Spannungskopfschmerzen kommt.

In höheren Breiten sind bei einem G1- beziehungsweise G2-Sturm bereits helle Polarlichter sichtbar, aber auch im nördlichen Mitteleuropa können diese am nördlichen Horizont sichtbar werden. In unseren Breiten gibt es dagegen nahezu keine sichtbaren Auswirkungen.



(red)