Weltcup-Auftakt

Ski-Boss Eliasch schießt gegen den ÖSV

Der Ski-Weltcupstart auf dem Gletscher in Sölden hat viel Staub aufgewirbelt. Nun meldete sich auch FIS-Präsident Johan Eliasch zu Wort. 

Sport Heute
Ski-Boss Eliasch schießt gegen den ÖSV
FIS-Präsident Johan Eliasch.
FIS-Präsident Johan Eliasch.

Wochenlang wurde über den klassischen Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner in Sölden diskutiert. Anfang Oktober war bei spätsommerlichen Temperaturen nicht an ein Skirennen zu denken. Nur aufgrund der Skidepots aus dem Vorjahr und der Beschneiung bei kühleren Temperaturen konnte ein dünnes Schneeband präpariert werden. Die Bilder der Piste inmitten eines grauen Hanges gingen jedenfalls um die Welt. Zwei Tage vor dem Rennen setzte dann Schneefall ein und hüllte die Felsen in die weiße Schneepracht. 

Seit nunmehr 30 Jahren gehört der Gletscher-Auftakt zum Ski-Weltcup dazu, 1993 wurde die erste Auflage in Sölden ausgetragen. Das Rennen in Ötztal sorgte diesmal aber für einen riesigen Aufschrei. Auch unter den Ski-Stars selbst. Allen voran kritisierte Mikaela Shiffrin, die erfolgreichste Skiläuferin aller Zeiten, den frühen Gletscher-Auftakt. 

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    FIS-Boss gegen ÖSV

    Am Rande des Weltcup-Auftakts meldete sich nun erstmals auch der amtierende FIS-Präsident Johan Eliasch zu Wort. Und zeigte sich offen für eine Veränderung des Weltcup-Kalenders. Mehr noch: Der schwedisch-britische Geschäftsmann äußerte großes Verständnis für die Kritik am Weltcuprennen und zeigte sich offen für Veränderungen. 

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      "Warum sind die Leute so interessiert daran, schon im Oktober Ski zu fahren, wenn es noch keinen Schnee gibt?", fragte Eliasch im "ORF". Und kritisierte dann auch Österreichs Skiverband Ski Austria, wie sich der ÖSV nun nennt. "Man sollte das zur Diskussion stellen. Ich hoffe, dass das auch der österreichische Verband zur Kenntnis nimmt und offen für eine Verschiebung ist", meinte Eliasch, deutete damit an, dass der heimische Verband das Rennen nicht verlieren wolle. Denn: Gibt es keinen Gletscher-Auftakt, könnte Sölden gänzlich aus dem Kalender fallen. 

      Der 61-Jährige betonte, dass der Weltcup-Auftakt bereits eine Woche später als normal stattfinden würde. "Wir sollten die Rennen noch weiter nach hinten verlegen", meinte Eliasch. FIS-Generalsekretär Michel Vion meinte am Freitag allerdings: "Wenn wir etwas ändern, müssen wir alles ändern. Wenn wir zwei oder drei Wochen nach hinten rücken, wird das Konsequenzen haben." Damit meinte der FIS-Mann, dass dann nur noch 30 oder 32 Rennen pro Saison möglich wären, statt der 44 in der laufenden Saison. 

      Eliasch revolutionierte Kalender

      Der Vorstoß des Präsidenten kommt jedenfalls unerwartet, schließlich war es Eliasch selbst, der eine Revolution des Weltcup-Kalenders andachte und bei den Männern eine zweite Nordamerika-Reise einführte. Nach der Speed-Gruppe im November und Anfang Dezember reisen die Techniker im Februar noch einmal nach Übersee. Dies wurde aufgrund der dadurch deutlich gestiegenen Reisen kritisiert. 

      red
      Akt.
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