Wintersport
Ski-Star: "Wünschte, ich wäre ohnmächtig gewesen"
Ihre gellenden Schmerzensschreie schockierten im Februar die Sportwelt. Jetzt spricht das norwegische Ski-Talent Kajsa Vickhoff Lie.
Die Bilder ihres Sturzes sind noch in Erinnerung. Ihre Schmerzensschreie hat wohl jeder Skifan im Ohr, der im Februar beim Super G von Val di Fassa vor dem TV-Gerät saß. Kajsa Vickhoff Lie verletzte sich bei ihrem schlimmen Sturz schwer, befindet sich nun auf dem Weg zurück.
Beim norwegischen Sender "TV2" sprach sie nun offen über das Erlebte. Das Schlimmste? Die Momente unmittelbar nach dem Sturz. "Nach dem Sturz fühlte es sich an, als wären zwei Stunden vergangen, bis ich Hilfe bekam. Ich wünschte, ich wäre ohnmächtig gewesen, weil es so weh tat. Ich war klar im Kopf und habe versucht, Anweisungen zu geben, aber es war schwierig, weil die Helfer eine andere Sprache sprachen."
Schmerzmittel verpufften angesichts der Schwere ihrer Verletzungen: "Ich habe die Wirkung der Medikamente nicht gespürt. Als ich Richtung Zielraum abtransportiert wurde, packte ich da meine Teamkollegin Ragnhild Mowinckel und sagte, sie müsse mir noch mehr Schmerzmittel geben. 'Ich kann nicht mehr!'"
Beim Crash verdrehte sich die 22-Jährige ihr Knie und brach sich das Schien- und Wadenbein. Vickhoff Lie: "Ich erinnere mich, dass ich im Krankenhaus in Italien war und versuchte, meinen Fuß zu heben. Dann sah ich, dass das Bein still im Bett lag, während sich das Knie bewegte. Da merkte ich, dass es ziemlich kaputt war."
Inzwischen geht es der Norwegerin besser, die komplizierte Knieverletzung sei weitgehend ausgeheilt. Das Bein bereitet allerdings noch Schwierigkeiten. Dennoch heißt das Ziel: Olympia 2022 in Peking. Aber: "Wenn ich zu früh zurückkomme, wird es mich für den Rest meines Lebens verfolgen. Ich möchte es also ruhig angehen lassen."