Wirtschaft

Skihütten müssen aus Personalmangel zusperren

Sogar Skihütten müssen schon zusätzliche Ruhetage einführen. Warum? Weil das Personal so knapp ist. 9.000 Stellen sind unbesetzt.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: picturedesk.com

Im Oktober fehlten im Tourismus bundesweit rund 9.000 Fachkräfte. Vor allem im Winter wird das zum Problem. Die Personalknappheit ist so eklatant, dass Betriebe zusätzliche Ruhetage einführen müssen.

"Selbst bei den ersten Skihütten gibt es Ruhetage - vor einigen Jahren war das undenkbar", sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher. Sie ist Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

9.000 Stellen unbesetzt

Im Oktober waren laut AMS 9.000 Stellen in der Gastronomie und in der Hotellerie unbesetzt - davon 1.650 Lehrstellen.

Es ist aber nicht so, dass uns die Fachkräfte davonlaufen würden, betont Nocker-Schwarzenbacher. "Der Bedarf steigt", sagt sie. Jeden Monat seien 5.000 Beschäftigte dazu gekommen, die Gesamtanzahl der Stellen im Juli: 238.000.

Ruhetage aus Personalmangel

Den Betrieben, die händeringend nach Personal suchen, bleibt oft nichts anderes übrig, als tageweise zuzusperren. Dass eine Skihütte etwa einen Tag in der Woche zu hatte, hätte man sich vor einigen Jahren noch nicht vorstellen können.

Saison-Arbeiter aus Nicht-EU-Staaten

Nocker-Schwarzenbacher bedauert in diesem Zusammenhang auch, dass es auch für den heurigen Winter "nur" 1.100 Saison-Arbeiter aus Nicht-EU-Ländern geben darf. Dieses Kontigent ist gesetzlich geregelt, wurde für das Jahr 2018 aber nicht aufgestockt.

In Kroatien, so die Tourismus-Obfrau, wurde dieses Kontigent kürzlich von 8.000 auf 15.000 erhöht. Auch in Deutschland wurde aktuell ein "Fachkräfteeinwanderungsgesetz" auf den Weg gebracht, das Abhilfe schaffen soll.

Mangelberuf Koch

Auch in Österreich wird die neue Fachkräfteverordnung für Mitte Dezember erwartet. Da hofft man vor allem auf den "Mangelberuf Koch". "Wir hoffen, dass Köche in der Mangelberufsliste festgehalten wurden und würden uns wünschen, spätestens Anfang Dezember Bescheid zu wissen, damit sie ab Jänner beschäftigt werden könnten", so Nocker-Schwarzenbacher.

Diese Liste führt das Sozialministerium. Auf eine offene Kochstelle in Österreich kommen gerade einmal 1,3 Bewerber. Der vorgeschrieben Schwellenwert für die Aufnahme in die Mangelberufsliste liegt bei 1,5.

Touristiker sind außerdem dafür, dass man Mangelberufslisten auf Bundesländerebene führt - denn in Tirol und Vorarlberg ist der Mangel an Köche beispielsweise viel stärker als in Ostösterreich. (red)