Welt

Skilehrer rammt sich Ast durch die Lippe

Heute Redaktion
Teilen

Er wollte eigentlich lässig zwischen zwei Bäumen durchspringen. Dabei kam US-Skilehrer Natty Hagood einem von ihnen etwas zu nahe. Die Kollision endete mit einem "neuen Piercing".

Er wollte eigentlich lässig zwischen zwei Bäumen durchspringen. Dabei kam Skilehrer Natty Hagood einem von ihnen etwas zu nahe: "Schaut, ich habe ein neues Piercing".
Rund 45 Zentimeter lang war der Ast, der die Unterlippe von Natty Hagood (29) durchstach. Der Skilehrer des Jackson Hole Mountain Resort in Wyoming war mit einem Gast und einem Kollegen in einem Waldstück auf seinem Snowboard unterwegs, als der Unfall passierte. "Es war die erste Abfahrt des Tages und ich hatte gerade ein paar Turns gemacht, als ich die Lücke zwischen zwei Bäumen sah", erzählt der 29-Jährige dem "Idaho State Journal".

Doch diesmal verfehlte er den Sprung, krachte zwischen den Bäumen durch, blieb hängen und fiel in den Schnee.

"Schaut, ich habe ein neues Piercing!"

"Erst dachte ich, dass der Kinnriemen meines Helms über meinen Mund gerutscht sei und wollte ihn deshalb nach unten schieben. Erst da merkte ich, dass da ein ganzer Ast an meiner Unterlippe hing", so Hagood. "Dann rief ich: 'Schaut, ich habe ein neues Piercing!'"

Doch weder Hagoods Begleiter noch der herbeigerufene Pistenservice fanden den Anblick besonders lustig, und als der 29-Jährige den Ast zwecks Stabilisierung kürzte, indem er ihn, noch in der Lippe steckend, einfach abbrach, dürfte einigen noch flauer im Magen geworden sein.

"In dem Moment, als es passierte, verspürte ich überhaupt keinen Schmerz", so Hagood, der jetzt Spitznamen wie Lipstick oder Sticky trägt. Der Schmerz setzte später gleich doppelt ein: Im Spital entfernten Ärzte dann das unfreiwillige Piercing und nähten die Lippe mit 15 Stichen. Kosten laut Hagood: 1.500 Dollar.

"Fühle mich sicher nicht schuldig"

Um diese Rechnungen bezahlen zu können, richtete der Skilehrer auf Gofundme eine Seite ein, wo er zu Spenden aufrief.

"Heute bin ich beim Ski fahren einem Baum etwas zu nahe gekommen. Die Operation um den Ast zu entfernen kostet mich über eintausend Dollar. Das war überhaupt nicht geplant und nervt total, wenn ihr alle so nett sein könntet ein wenig Geld für mich zusammenzulegen, das wär sooo cool", schreibt der 29-Jährige in seinem Spendenaufruf.

Und es hat funktioniert: Über 2.100 Dollar kamen zusammen, von Skifans und anderen mitfühlenden Zeitgenossen.

Seine Bitte um Spenden provozierte aber auch einige hasserfüllte Kommentare: "Einige Leute finden es unverantwortlich und geschmacklos. Sie finden, ich solle Verantwortung für meine eigenen Aktionen übernehmen", so Hagood, während er sein Feierabendbier durch einen Strohhalm schlürft. "Aber ich fühle mich sicher nicht schuldig, dass Leute aus der Gemeinschaft zehn Dollar spenden, damit es mir besser geht."