Österreich

Skilehrer soll Neunjährige missbraucht haben

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Fotolia

Anstatt seiner neunjährigen Schülerin im Salzburger Lammertal das Skifahren beizubringen, soll ein Skilehrer die Urlauberin sexuell missbraucht haben. Der Vorfall hat sich laut Staatsanwaltschaft im Jänner 2000 ereignet. Der Skilehrer stand am Montag vor Gericht, der Prozess wurde vertagt.

Es werde noch ein neuropsychiatrisches Gutachten eingeholt, sagte die Sprecherin des Landesgerichtes Salzburg. Zudem werden noch Zeugen einvernommen. Daher wurde der Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt.

Anzeige erst zehn Jahre später

Das mutmaßliche Opfer brachte erst zehn Jahre später eine Anzeige ein, nachdem es mehrere Selbstmordversuche begangen und mehrere Therapien absolviert hatte. Der mittlerweile 49-jährige Beschuldigte zeigte sich beim Prozess am Landesgericht Salzburg zum Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs nicht geständig.

Bereits auf dem Weg zum Lift soll der gebürtige Pongauer, der derzeit als Liftwart arbeitet, das Mädchen unsittlich berührt haben. "Während der Liftfahrt griff er ihr mehrfach zwischen die Beine in Richtung Geschlechtsteil", sagte Staatsanwältin Barbara Feichtinger.

Oben angekommen, habe sich die Neunjährige von dem Mann befreien können. "Sie schnallte ihre Skier ab und lief in die Ferienwohnung." Der Skilehrer sei ihr gefolgt und über eine offene Verbindungstüre von der Wohnung der Hausbesitzer in die Unterkunft der Familie des Mädchens gelangt. "Er legte sie aufs Bett und es gelang ihm, den Geschlechtsverkehr durchzuführen. Sie hatte Angst und verhielt sich völlig still", schilderte Feichtinger.

Posttraumatische Störung

Zu ihren Eltern habe die Schülerin damals gemeint, sie wolle nie mehr Skifahren gehen, mehr habe sie nicht gesagt, so die Staatsanwältin. Das Mädchen habe eine schwere posttraumatische Belastungsstörung erlitten, die einer schweren Körperverletzung gleichkomme.

Erst nach mehreren stationären Klinikaufenthalten sei eine Anzeige gegen den 49-Jährigen erfolgt. Ein gerichtlich beeideter Psychologe bezeichnete die Angaben des mutmaßlichen Opfers als zuverlässig.

Teilgeständnis

Der Angeklagte gab heute zwar zu, er habe das Mädchen mehrmals unsittlich berührt. "Unrichtig ist der Vorwurf, dass mehr gewesen ist. Einen Beischlaf hat es nicht gegeben, auch keine gleichzusetzenden Handlungen. Es liegen auch keine Beweisergebnisse vor, es gibt nur Indizien und Vermutungen", sagte Verteidiger Manfred Göttlicher zur Vorsitzenden des Schöffensenates, Richterin Anna-Sophia Geisselhofer.