Die Vorarlbergerin benötigte in ihrer Karriere viel Geduld, aber im Alter von 34 Jahren ist es soweit: Eva Pinkelnig fixierte die große Kristallkugel im Skisprung-Weltcup! Mit Sprüngen über 110 und 121,5 Metern landete sie im ersten Springen des Lillehammer-Doppels auf Platz elf, damit kann sie von Verfolgerin Katharina Althaus (Platz fünf) aus Deutschland bei noch zwei ausstehenden Springen nicht mehr eingeholt werden. Ihr Rückstand beträgt nun 215 Punkte.
"Ich bin überwältige", vergoss sie nach dem Showdown Tränen der Freude. "Bei all dem, was ich in den letzten Jahren erleben musste, ist es unglaublich. Ich denke mir 'Zwickts mi, i man i dram!' Ich kann es noch nicht in Worte fassen. Ich hatte 2020 einen Milzriss und eine Notoperation – und jetzt habe ich das erreicht. Danke an alle, die mir damals das Leben gerettet haben. Zwei Jahre später bin ich die Nummer eins im Skispringen."
Pinkelnig erntet damit den verdienten Lohn für eine starke Saison, in der sie sechs Mal ganz oben auf dem Podest stand. Dazu holte sie bei der Nordischen WM in Planica im Februar Silber auf der Normalschanze und Silber mit ihren ÖSV-Kolleginnen im Teambewerb. Wie es für sie jetzt weitergeht? "Ich werde jetzt mal den Teamkolleginnen eine Runde ausgeben. Dann muss ich schauen, dass ich wieder fit werde."
Platz elf in Lillehammer sind für Pinkelnig umso höher einzuschätzen, als dass sie mit einem grippalen Infekt kämpfte. "Die Temperatur haben wir im Griff, aber wenn Nase und Ohren zu sind, ist es mit dem Gleichgewicht ein bisschen schwierig", meinte sie noch vor dem Springen. Der Tagessieg in Lillehammer ging im dichten Schneefall übrigens an die Norwegerin Silje Opseth. Beste Österreicherin wurde Chiara Kreuzer als Neunte.