Österreich

Snowboarder fahren nach Notruf selbst ins Tal

Heute Redaktion
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20 Bergretter suchten vergeblich mehrere Stunden nach drei Snowboardern.
20 Bergretter suchten vergeblich mehrere Stunden nach drei Snowboardern.
Bild: picturedesk.com

20 Bergretter waren am Samstagnachmittag in Leogang (Pinzgau) stundenlang vergeblich im Einsatz. Drei Snowboarder aus Tschechien setzten einen Notruf ab, fuhren dann aber selbst ins Tal, ohne den Helfern Bescheid zu geben.

Drei tschechische Snowboarder ließen am Samstagnachmittag in Leogang 20 Bergretter vergeblich ausrücken. Die Freerider waren in einen Tiefschnee-Hang gefahren und konnten nicht mehr weiter. Ein Tscheche hatte sich bei einem Sturz offenbar verletzt.

Snowboarder plötzlich verschwunden

Die Snowboarder setzten einen Notruf über eine App ab. Die Einsatzkräfte machten sich gegen 14 Uhr auf die Suche. Sogar der Polizeihubschrauber rückte aus und versuchte die drei Wintersportler zu orten.

Der entdeckte die Snowboarder auch, die mit Handzeichen verdeutlichten, dass sie Hilfe brauchen. Da sich der Standort in 1.600 Metern Seehöhe in der Nähe eines Liftes befand, rückten die Bergretter aus. Als 20 Helfer bei der Stelle ankamen, waren die drei Freerider verschwunden.

"Wir haben mehrere Stunden nach ihnen gesucht", berichtet der Ortsstellen- und Einsatzleiter der Bergrettung Leogang, Johann Embacher. Die Suche wurde nach Einbruch der Dunkelheit mit Stirnlampen fortgesetzt.

Die Tschechen waren selbstständig ins Tal gefahren und informierten die Einsatzkräfte erst, als sie sich schon wieder in der Unterkunft befanden.

2.600 Euro für sinnlose Suchaktion

Bei den freiwilligen Helfern war der Ärger groß. Embacher appellierte deshalb an all jene, die einen Notruf absetzen und sich dann doch aus eigener Kraft ins Tal begeben, die Einsatzkräfte darüber sofort zu informieren.

"Für die Bergrettung ist es unverständlich, warum die Freerider ihre Entscheidung, doch selbstständig abzufahren, nicht den Einsatzkräften sogleich mitgeteilt haben", hieß es. Oft würden sich freiwillige Helfer bei solchen Suchaktionen im alpinen Gelände in Gefahr begeben, gab die Bergrettung zu bedenken. Die sinnlose Suchaktion kostet den Tschechen nun rund 2.600 Euro.