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So belügt Syriens Assad die Welt

Heute Redaktion
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Bild: © Reuters TV

Lange hat er geschwiegen, jetzt wendet er sich endlich an seine Bürger: Er stellte in seiner Rede eine Volksabstimmung in Aussicht. Ändern wird sich im Land aber trotzdem nichts.

Lange hat er geschwiegen, jetzt wendet er sich endlich an seine Bürger: Syriens Präsident Assad stellte in seiner Rede eine Volksabstimmung in Aussicht. Ändern wird sich im Land aber trotzdem nichts.

Syriens Staatschef Baschar al-Assad hat für Anfang März eine Volksabstimmung über eine neue Verfassung angekündigt. Das Referendum werde in der ersten Märzwoche stattfinden, sagte Assad in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede am Dienstag.

"Wenn die Kommission zur neuen Verfassung ihre Arbeit beendet hat, wird es eine Volksabstimmung geben, denn diese Frage interessiert alle", sagte Assad.
In seiner ersten Rede seit sieben Monaten machte Assad "kriminelle Terroristen" für die Unruhen in seinem Land verantwortlich und drohte, es werde «mit eiserner Faust» gegen sie vorgegangen. Die Wiederherstellung der Sicherheit habe für ihn «absoluten Vorrang".
Kritik an ausländischen Medien

Einmal mehr machte er «regionale und internationale Parteien» dafür verantwortlich, Syrien destabilisieren zu wollen. «Internationale Medien» wollten Syrien in den Abgrund treiben.
Der US-Sender ABC habe ein Interview mit ihm gefälscht, sagte Assad. In dem betreffenden Interview hatte Assad jedwede Verantwortung für den Tod tausender Menschen in seinem Land von sich gewiesen und erklärt, nur ein «Verrückter» könne den Befehl geben, auf Landsleute zu schiessen.
In seiner Rede am Dienstag bekräftige Assad, es gebe keinen Schiessbefehl gegen Bürger an die syrischen Sicherheitskräfte. Seit dem Beginn der Protestbewegung gegen die Staatsmacht im März vergangenen Jahres wurden nach Angaben der UNO in Syrien mehr als 5000 Menschen getötet.