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So brutal geht es nach Hunde-Erschießung zu

Heute Redaktion
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Bild: YouTube Screenshot

Nach der Erschießung von zwei Hunden im deutschen Rüsselsheim durch die Polizei kocht der Hass über. Während die Polizei sachlich zu argumentieren versucht, fordern Zehntausende im Netz Ermittlungen gegen den "schießwütigen Polizeibeamten". Auf Facebook werden Beamte, User, die zu beruhigen versuchen, und sogar Bissopfer der erschossenen Hunde mit Mord bedroht. Vollends zu eskalieren droht die Situation am Sonntag bei einer Versammlung vor der Polizeiinspektion.

durch die Polizei kocht der Hass über. Während die Polizei sachlich zu argumentieren versucht, fordern Zehntausende im Netz Ermittlungen gegen den "schießwütigen Polizeibeamten". Auf Facebook werden Beamte, User, die zu beruhigen versuchen, und sogar Bissopfer der erschossenen Hunde mit Mord bedroht. Vollends zu eskalieren droht die Situation am Sonntag bei einer Versammlung vor der Polizeiinspektion.

Aufgrund der Hasswelle stellt die Polizei noch einmal den Ablauf des Vorfalls klar. Gegen 7.40 Uhr hätten besorgte Bürger am Dienstag die Beamten alarmiert, weil zwei herrenlose American Staffordshire Terrier am Friedensplatz herumliefen.

Eine Stunde lang versuchten die Polizisten, die Tiere einzufangen, was nicht gelang. Schließlich wurde ein 41-jähriger Passant von den Hunden angegriffen und durch Bisse am Unterarm und in das Bein verletzt - er hat nun den Hundebesitzer angezeigt.

Sanitäter konnten nicht zu Verletzten

Ein weiterer Passant wurde durch einen Biss ins Gesäß verletzt. Beide benötigten die Versorgung von Sanitätern, die zwar vor Ort waren, wegen den aggressiven Hunden den Rettungswagen jedoch nicht verlassen konnten. Weil laut Polizei vom verständigten Tierheim keine sofortige Hilfe zu erwarten war, der Hundebesitzer erst später am Friedensplatz auftauchte und weitere Passanten in Gefahr waren, habe man sich dazu entschieden, die Tiere zu erschießen.

Kritiker haben ihre eigene Version

Auf Facebook verbreitete sich ein Video, das einige Sekunden aus der Aktion zeigt. Und entgegen den Polizei-Berichten kursiert in Gruppen nun eine ganz eigene Version. Die Vorwürfe gibt es in dutzenden Varianten: Die Tiere seien nicht aggressiv gewesen; niemand sei gebissen worden; Augenzeugen würden lügen; die Polizei habe die Tiere aus Hundehass erschossen; die Beamten hätten die Tiere getötet, weil sie etwas gegen den Besitzer gehabt hätten; ...

Der Hass mancher User ist so groß, dass nicht nur den Polizisten offen mit Mord gedroht wird (siehe Fotoshow), sondern auch versucht wird, die Verletzten des Vorfalls ausfindig zu machen, um sie ebenfalls zu töten. Wer als User sachlich argumentiert und nur andeutet, die Polizei habe richtig gehandelt, wird gröbstens beschimpft und ebenfalls bedroht. In einer Online-Petition, die bereits über 67.000 User unterschrieben haben, werden Ermittlungen gegen die Polizei gefordert.

Angst vor der Mega-Eskalation

Kommentare wie "Am Sonntag wird Rüsselsheim brennen" lassen nun nichts Gutes vermuten. Gemeint ist eine Versammlung, zu der auf Facebook aufgerufen wird. Am 28. September um 14 Uhr wollen sich Demonstranten vor der Polizeiinspektion Rüsselsheim treffen, um "die Wahrheit zu publizieren".

Viele davon zeigen sich auf Facebook bereits im Vorfeld in ihren Kommentaren gewaltbereit, andere User äußern ihre Angst darüber, dass die Situation eskaliert. Über 3.500 Menschen haben zugesagt, weitere 24.500 sind eingeladen.

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