Österreich
So dämlich stellte sich der "Opa-Bankräuber" an
Am Mittwoch überfiel ein 70-jähriger Deutscher die Raiffeisenkasse im Salzburger St. Georgen. Nur vier Stunden später wurde der Räuber bereits gefasst, er hatte den Überfall offensichtlich nicht gut geplant.
). Nur vier Stunden später wurde der Räuber bereits gefasst, er hatte den Überfall offensichtlich nicht gut geplant.
Gegen 12.00 Uhr betrat der Mann, der nicht maskiert war, die Bankfiliale. Vielleicht hatte der 70-Jährige Angst, vor Nervosität seinen Text zu vergessen, denn er legte der Angestellten einen Zettel auf das Pult, auf dem 50.000 Euro stand. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, drohte er seine Waffe zu zücken und stellte auch eine Bombe auf den Tisch - im Nachhinein fand die Polizei heraus, dass es eine Plastikschachtel mit einer Eieruhr war, aus der Drähte ragten.
Als er das Geld - es waren bei weitem keine 50.000 Euro - in seinen Rucksack gesteckt hatte, ergriff er die Flucht mit einem in Rosenheim ausgeborgten Leihwagen (schwarzer Ford Fiesta). Wenig später bemerkte der 70-Jährige, dass er verfolgt wird. Der Bankdirektor hatte sich mit einem Bekannten an die Fersen des Räubers geheftet und folgte in sicherer Entfernung. Per Handy informierte der engagierte Mann die Polizei über die Position des Flüchtigen.
Vom rechten Weg abgekommen
Dann aber entschied sich der "Opa-Räuber", seinen geplanten Fluchtweg nach Tittmonig in Deutschland zu verlassen - dieser Fehler wurde ihm zum Verhängnis. Zwar hängte er seine Verfolger ab, verfuhr sich aber auf den Feldwegen im Bezirk Braunau. Unterdessen hatte bereits ein Polizeihubschrauber die Verfolgung aufgenommen. Völlig zermürbt wurde der Bandit vier Stunden nach dem Überfall im Ortsgebiet von Eggelsberg angehalten und festgenommen.
Gab auch frühere Tat zu
Im Auto wurde das Geld gefunden, eine Waffe hatte er nicht dabei. Bei der Einvernahme gab der Deutsche dann auch noch zu, einen Überfall auf die Sparkasse in Walchsee im Tiroler Bezirk Kufstein am 16. Dezember des Vorjahres begangen zu haben. "Wir haben ihm Bilder aus der Überwachungskamera vorgehalten, da hat er die Tat dann auch gleich zugegeben", so Polizei-Sprecher Anton Schentz.
Die Beamten hatten ihn deshalb wiedererkannt, weil er bei beiden Überfällen dieselbe Jacke und Haube trug. In Tirol war er allerdings wesentlich unfreundlicher. Auf dem Zettel, den er der Kassierin aufs Pult gelegt hatte, stand nämlich: "Kein Scheiß, alles Bargeld her!"