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So elendig starb der meistgesuchte Nazi-Verbrecher

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Der Nazi-Kriegsverbrecher Alois Brunner gilt seit langem als der meistgesuchte Kriegsverbrecher aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Österreicher, bis zum Schluss fanatischer Nationalsozialist, wurde als "Ingenieur der Endlösung" bekannt. Laut einem französischen Magazin soll er unter elenden Bedingungen in einem syrischen Keller gestorben sein.

Der Nazi-Kriegsverbrecher Alois Brunner gilt seit langem als der meistgesuchte Kriegsverbrecher aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Österreicher, bis zum Schluss fanatischer Nationalsozialist, wurde als "Ingenieur der Endlösung" bekannt. Laut einem französischen Magazin soll er unter elenden Bedingungen in einem syrischen Keller gestorben sein.

Seit dem Kriegsende ist Alois Brunner einer der meistgesuchten Männer der Welt. Geschnappt wurde er nie. Der fanatische Nazi und Antisemit soll 1953 nach Syrien geflüchtet sein, wo er sich seitdem unter falschem Namen versteckte.

Die syrischen Regierungen duldeten das, weil er anfangs mit den Geheimdiensten zusammenarbeitete und ihnen Verhör- und Foltermethoden der Nazis beibrachte. Das französische Magazin "XXI" veröffentlichte nun Infos über seine letzten Lebensjahrzehnte, über die bisher so gut wie nichts bekannt war.

Seit 1989 soll Brunner in einer Wohnung im Diplomatenviertel der syrischen Hauptstadt Damaskus quasi unter Hausarrest gestanden haben. Den Auslieferungsgesuchen von Deutschland und anderen Ländern wurde nie stattgegeben.

Ende der 90er-Jahre musste Brunner dann aus "Sicherheitsgründen" in den Keller umziehen, wo er bis zu seinem elenden Tod im Jahr 2001 lebte. "Einmal im Raum, schloss sich die Tür hinter ihm und öffnete sich nie wieder", so der Wachmann von Brunner gegenüber dem Magazin.

Im Alter von 89 Jahren soll er schließlich unter elenden Bedingungen gestorben sein. Laut seinem Wachmann wurde er still und heimlich nach muslimischem Ritus auf dem Friedhof al-Affif in Damaskus begraben.

"Gelitten und geweint"

Der Wachmann erzählte dem Magazin außerdem, dass Brunner zum Schluss "gelitten und viel geweint" habe. Er habe sich täglich von "grässlichen Militärrationen" und einem Ei oder einem Erdapfel ernährt. Bis zum Schluss sei er fanatischer Antisemit und Nazi gewesen.

Laut dem Simon-Wiesenthal-Zentrum war Alois Brunner, der in Österreich geboren wurde, als Mitarbeiter von Adolf Eichmann für die Deportation von 128.500 Juden aus Österreich, Griechenland, Frankreich und der Slowakei verantwortlich.