Politik

So erinnerte die Politik an die  Reichspogromnacht

Am Montag jähren sich die Novemberpogrome von 1938 zum 82. Mal. Die hohe Politik stellte sich am Jahrestag klar gegen den Antisemitismus. 

Michael Rauhofer-Redl
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Am Montag fand eine Gedenkveranstaltung in einer Synagoge statt. V.l.n.r.: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Verfassungsminsiterin Karoline Edtstadler,  Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und Vizekanzler Wener Kogler.
Am Montag fand eine Gedenkveranstaltung in einer Synagoge statt. V.l.n.r.: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Verfassungsminsiterin Karoline Edtstadler, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und Vizekanzler Wener Kogler.
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In der Nacht vom 9. auf dem 10. November 1938 fanden in Österreich und Deutschland organisierte und gelenkte Gewaltakte gegen die jüdische Bevölkerung der beiden Ländern statt. Die Nacht, die als Reichspogromnacht in die Geschichtsbücher einging, bildete die Grundlage für den vernichtenden Holocaust. 82 Jahre später erinnerte die Staats- und Regierungsspitze an die Gräueltaten dieser Nacht. 

Bundespräsident Alexander Van der Bellen richtete eine englischsprachige Nachricht Worte an Israel. Dessen Staatspräsidente Reuven Rivlin lud Van der Bellen und dessen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier zu einer virtuellen Gedenkveranstaltung ein. Der Antisemitismus habe in Österreich nicht mit dem Nationalsozialismus begonnen, sagte Van der Bellen. Dieser sei in der Gesellschaft schon lange zuvor präsent gewesen. 

Alleine in Wien seien in dieser Nacht 42 Synagogen niedergebrannt oder zerstört worden, erklärt der bundespräsident. Österreicher würden sich an diese Nacht mit "Reue und Scham" erinnern. Österreichs Wissen um die Verantwortung der Geschehnisse bedeute, sich entschieden gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus zu stellen. 

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gedenkt auf Twitter "den fürchterlichen Ereignissen der Novemberpogrome von 1938. Aus den Worten des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden Taten. Taten, die die Grundlage für die Shoah bildeten - das größte Verbrechen unserer Geschichte", schreibt der Regierungschef, der versprach das österreichisch-jüdische Kulturerbe zu schützen und zu bewahren. 

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) meldet sich ebenfalls via Twitter zur "brutalen Zerstörung" jüdischen Leben zu Wort. "Angesichts der Geschichte des Holocaust, für die wir Verantwortung übernehmen, wollen wir jüdisches Leben in Wien und im ganzen Land schützen.

Nie wieder müsse auch nie wieder bedeuten, so Kogler. der außerdem: Wir wollen uns Antisemitismus in jeglicher Ausprägung und Herkunft vehement entgegen stellen. Das Gesetz zur Bewahrung des österreichisch-jüdischen Erbes soll und wird unsere Vielfalt erhalten und wird auch dem jüdischen Leben eine bessere Zukunftsperspektive geben.

Im Bundeskanzleramt fand am Montag eine Gedenkveranstaltung zusammen mit Oskar Deutsch, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, statt. Dabei nahmen die Redner auch auf die jüngsten Ereignisse in der Bundeshauptstat Bezug. Der Ort des Terroranschlags, in unmittelbarer Nähe zur Synagoge sei "wahrscheinlich kein Zufall" gewesen, so Kurz. Deutsch erklärte, dass "dort wo Hass ist, auch Lebensgefahr ist". Das zeige auch der jüngste Terroranschlag, so Deutsch. 

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