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So erlebten Amerikaner die Sonnenfinsternis

Die totale Eclipse hat die USA fasziniert. Sie ist in der Tat auch ein spektakuläres Naturereignis gewesen.

Heute Redaktion
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Vögel verstummten und die Menschen schauten gen Himmel: Es war das erste derartige Naturspektakel seit fast einem Jahrhundert, das von Ost- bis Westküste zu bestaunen war. Die Wissenschaft erhofft(e) sich neue Erkenntnisse auch mit Hilfe von Laien.

Millionen von Menschen, darunter auch US-Präsident Donald Trump mit Familie, haben sich am Montag vom Nordwesten der USA bis zur Ostküste von einer totalen Sonnenfinsternis in den Bann schlagen lassen. Es war das erste derartige Naturspektakel in den USA seit fast einem Jahrhundert. Es begann in Oregon an der Westküste und wanderte dann in Richtung South Carolina an der Ostküste. Minutenlang wurde es ruhig, wenn sich der Mond vor die Sonne schob. Vögel verstummten und die mit Teleskopen, Kameras und Schutzbrillen gewappneten Menschen schauten in den Himmel – darunter US-Präsident Donald Trump, seine Tochter Ivanka und First Lady Melania.

Wie verhalten sich die Tiere?

Astronomen hatten umfangreiche Projekte vorbereitet, um das Naturschauspiel zu dokumentieren und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei konnten und sollten auch Laien helfen – etwa, indem sie wie Tiffany Lastinger und ihre Freundin Katherine Nugent im Zoo von Nashville das Verhalten von bestimmten Tieren beobachteten. Diese wollten sie dann in eine App eintragen.

An zahlreichen Orten richteten sich Menschen mit Klappstühlen und Decken unter freiem Himmel ein. Jim Todd, ein Direktor des Oregon-Museums für Wissenschaft und Industrie in Salem, heizte der Menge in einem Amphitheater ein: «Die Welt schaut auf uns, Leute, denn wir bekommen die erste, beste Show, und das Wetter ist hervorragend.» Und ein Twitterer konnte sich einen politischen Seitenhieb gegen Trump nicht verkneifen, indem er schrieb: «Die Sonne ging nie unter, als Obama noch Präsident war."

Fast zwei Stunden Finsternis

Auch Städte und Parks in der Region bereiteten sich auf einen grossen Besucheransturm vor. Kurz vor 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 MESZ) ging das Schauspiel in South Carolina zu Ende.

Alle drei Jahre reihen sich Erde, Mond und Sonne so auf, das aus Erdsicht eine Sonnenfinsternis entsteht. Doch ist diese häufig lediglich von wenig oder gar nicht bewohnten Orten im Pazifik oder an den Polen zu beobachten. Im aktuellen Fall leben aber auf dem Gebiet zwischen Oregon im US-Nordwesten bis South Carolina an der Ostküste oder in maximal einer Tagesreise Entfernung 200 Millionen Menschen.

Der Mondschatten tauchte zuerst in Lincoln City in Oregon auf (13.16 Uhr Ortszeit, 19.16 Uhr MESZ) und verschwand schliesslich nahe Charleston in South Carolina (14.47 Uhr Ortszeit, 20.47 Uhr MESZ). Der Pfad des Schattens ging 4200 Kilometer über Land und war zwischen 96 und 113 Kilometer breit.

(red)

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