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So feiern Muslime in Zeiten von Corona Ramadan

Heute Redaktion
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Den 1,8 Milliarden Muslimen dieser Welt steht wegen der Corona-Pandemie ein schwierige Fastenzeit ins Haus. Der Ramadan hat begonnen, viele Moscheen bleiben aber zu.

In diesem Jahr steht der Fastenmonat ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. In den meisten muslimisch geprägten Staaten des Nahen Ostens herrschen strikte nächtliche Ausgangssperren, die zunächst auch bis in den Ramadan hinein verlängert wurden, wie etwa in Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Tunesien und Marokko.

Normalerweise kommen die Menschen abends zum gemeinsamen Fastenbrechen zusammen. Gläubige verbringen die Zeit zudem in Moscheen, um gemeinsam zu beten und den Koran zu lesen.

Zu hause beten

"Es ist ein Höhepunkt des Glaubens für die Muslime. Man begegnet dieser Zeit mit Fasten, mit Verzicht auf Nahrungsmittel. Ganz wichtig ist auch, zu erwähnen, dass es ein Monat der Gemeinschaft ist und das wird insofern heuer schwierig für die Muslime sein", erklärte der Vorsitzende der Islamischen Glaubensgemeinschaft Oberösterreichs, Binur Mustafi, im Gespräch mit dem ORF. Die Aussetzung des gemeinsamen Freitagsgebetes vor einigen Wochen schmerze nun während des wichtigen Ramadans doppelt.

Das gemeinsame Gebet, das dem Fastenbrechen nach Sonnenuntergang vorausgeht, kann zudem nicht in einer der 55 Moscheen, sondern nur zuhause im engsten Familienkreis abgehalten werden. Hohe Vertreter des Islams hatten international bereits im Vorfeld an die Gläubigen appelliert, im Ramadan daheim zu beten.

Säule des Islam

Nach der Sichtung der Neumondsichel am Donnerstagabend hatten die meisten arabischen Staaten den Beginn des Ramadan auf Freitag festgelegt. Auch die Islamverbände in Österreich (IGGÖ), Deutschland und der Schweiz hatten den Freitag als ersten Fastentag ausgerufen.

Im Ramadan verzichten gläubige Muslime von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Auch grosse Essenstafeln für Bedürftige sind in vielen Ländern wie etwa Ägypten verboten worden. Da das gemeinsame Fastenbrechen zurzeit verboten ist, empfiehlt die Vereinigung der Islamischen Organisationen, das Essen für Bedürftige zu spenden.

Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond. Der Beginn des Ramadan hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab und kann deswegen variieren. Das Fasten während des Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam.

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