Immer noch glauben viele Katzenhalter an die Geschichte, dass eine Katze immer auf den Pfoten landen würde, so eine Sprecherin der Tierschutzombudsstelle. Jeden Sommer landen daher zahlreiche verletzte Miezen in der Tierklinik oder beim Tierarzt.
Auch das TierQuarTier macht auf dieses Problem aufmerksam. Erst kürzlich mussten zwei neue Patienten wegen Fenstersturz-Verletzungen einziehen. Katze Scapula lag schwer verletzt auf der Straße. Die Tierrettung musste ausrücken, da die Katze lebensbedrohlich verletzt war. Kater Femurro wurde jämerlich schreiend gefunden, auch er musste einige Tage in der Tierklinik verbringen.
Katzenbesitzern ist es eigentlich gesetzlich vorgeschrieben, Außenflächen und Fenster durch geeignete Netze oder Gitter zu sichern. Das würden aber viele Katzenhalter nicht wissen, so TierQuarTier-Sprecherin Anna Putz. Viele würden außerdem die Gefahr unterschätzen. Wer dieser Pflicht nicht nach kommt, begeht eine Verwaltungsübertretung, die mit Strafen bis zu 7.500 Euro geahndet werden kann.
Das TierQuarTier nimmt jährlich etwa 50 Katzen mit Fenstersturz-Verletzungen auf. Die Pflege ist aufwändig und teuer. Die Katzen müssen oft operiert werden und stehen dann unter ständiger Beobachtung. Alleine die Behandlung von Katze Scapula kostete 2.500 Euro.
Allerdings fallen noch deutlich mehr Katzen in Wien während der warmen Jahreszeit den Tücken geöffneter Fenster und ungesicherter Balkone zum Opfer. Die Tierschutzombudsstelle hat dazu im Jahr 2021 eine Auswertung mit der Kleintierklinik der VetMeduni durchgeführt. Dort wurden im Sommer 140 Katzen infolge eines Fenstersturzes behandelt. Eine Umfrage unter Wiener Tierärzten ergab außerdem, dass in der wärmeren Jahreszeit etwa 15 Katzen pro Tag nach einem Sturz aus dem Fenster behandelt werden müssen.
