Das siebente Album der Beatles war nicht ihr erstes Meisterwerk, nicht einmal ihr erster Geniestreich. Aber mit "Revolver" (unter anderem mit "Eleanor Rigby" oder "Yellow Submarine") legten McCartney, Starr, Lennon und Harrison nicht nur ihr Pilzköpfe-Image ab, sondern verwandelten sich auch musikalisch.
Plötzlich wurde experimentiert. "Revolver" war das erste Album der Band, dessen Klang wohl auch diversen Drogen zu verdanken ist. Aber: Die Beatles und ihr Produzent George Martin waren an die damals verfügbaren vier Tonspuren der Tonstudios gebunden.
Zwar ließen sich für aufwendige Arrangements Tonspuren zusammenkopieren, die ursprünglichen einzelnen analogen Spuren waren aber dann Geschichte. Für die 1966 veröffentlichte Mono-Version der Platte war das egal. Aber auch die 2009 erstmals veröffentlichte Stereo-Version beruhte auf dem abgemischten Mastertape von 1966.
Produzent Giles Martin, Sohn des verstorbenen George Martin, ließ dieses Master mithilfe neuer KI-Technologie "entknoten" und konnte so die einzelnen Spuren isolieren, um sie für einen ersten echten Stereo-Mix neu zusammenzusetzen.
Die von den noch lebenden Beatles mitgetragene Special Edition von "Revolver" erscheint am Freitag als CD, auf Vinyl, Download oder als Box-Sets inklusive viel Bonusmaterial. Frischer klang "Revolver" nicht einmal 1966.