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So gelangt der Corona-Impfstoff bei -70 Grad zu uns

Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer muss bei -70 Grad transportiert und gelagert werden. Ein Experte erklärt, wie Österreich das organisiert.

Rene Findenig
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    Fünf Arzneimittelgroßhändler sind für die Verteilung des Impfstoffes in Österreich zuständig. Sie müssen ihn bei -70 Grad lagern.
    Fünf Arzneimittelgroßhändler sind für die Verteilung des Impfstoffes in Österreich zuständig. Sie müssen ihn bei -70 Grad lagern.
    Reuters

    Angeliefert wird der Corona-Impfstoff von Belgien nach Österreich, konkret nach Wien. Dort wird er zuerst in Wien und Niederösterreich vermutlich ab 28. Dezember in Alten- und Pflegeheimen verimpft werden. Fünf Arzneimittelgroßhändler sind dann für die Verteilung des Impfstoffes in Österreich zuständig. Sie müssen ihn bei -70 Grad lagern. Eine Herausforderung, wie der Präsident der Großhändler (PHAGO) Andreas Windischbauer im Ö1-"Morgenjournal" erklärt. 

    "Dafür ist eine ausgeklügelte Logistik notwendig", so Windischbauer, "er wird einmal in Spezialbehältern aus Belgien nach Österreich an die 17 Standorte der PHAGO-Großhändler geliefert und wird dann dort in Spezialkühlschränken bei minus 70 Grad gelagert". In die Altenheime komme der Impfstoff dann aber mit "Normaltemperatur" – es gebe dabei eine Frist von exakt 120 Stunden, in der der Impfstoff bei zwei bis acht Grad transportiert und gelagert werden kann.

    Lieferung in zwei Stunden möglich

    Auch Spritzen, Nadeln, Kanülen zum Aufziehen, das Natriumchlorid zum Auflösen des Impfstoffs und alles andere, das für die Impfung benötigt werden, werde mit dem Impfstoff an die Alten- und Pflegeheime geliefert. Die Impfstelle könne sich dann "ganz darauf konzentrieren, die Impfung zu organisieren", so Windischbauer. Die Abläufe seien bereits definiert, man spreche allerdings von mehr als 1.000 Pflegeheimen, die versorgt werden müssten, so der Experte.

    Der Impfkoordinator könne seinen Bedarf bekanntgeben, woraufhin ihm ein Zeitfenster bekanntgegeben werde, in dem der Impfstoff geliefert werde, so der PHAGO-Präsident. Angeliefert werde der Impfstoff dabei am Tag vor der Impfung. Innerhalb von zwei Stunden könne der Impfstoff an jeden Ort in Österreich geliefert werden. Alle Kosten trage dabei der Bund. Die entsprechenden Hochleistungs-Kühlschränke habe man in Österreich vorsorglich beschafft, mittlerweile seien sie kaum mehr am Markt verfügbar.