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Influencer wollen gratis essen – Lokal reagiert genial

Ein Restaurant auf der griechischen Insel Kos wird von Schnorrer-Anfragen selbsternannter Influencer überhäuft. So genial reagieren die Betreiber.

Roman Palman
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Eine junge Frau macht ein Selfie beim Frühstück in einem griechischen Lokal. Symbolbild
Eine junge Frau macht ein Selfie beim Frühstück in einem griechischen Lokal. Symbolbild
iStock/travnikovstudio

"Ich bin Influencer, bekomme ich bei Euch gratis Essen, wenn ich dafür ein Foto der Gerichte auf Instagram veröffentliche?" – So oder so ähnlich lesen sich die Dutzenden Nachrichten, die ein Familienrestaurant auf der griechischen Insel Kos jedes Jahr von selbsternannten Influencern zugeschickt werden.

Sie alle wollen nur das Eine: ihre vermeintliche Berühmtheit ausnutzen, um kostenlos Kost und Logie in diversen Lokalen und Hotels abzustauben. Als einzige Gegenleistung bieten sie das Versprechen, auf ihren Social Media Kanälen ein Foto der Speisen oder der Gastwirtschaft als Werbung für dieselben zu veröffentlichen. Doch der Familienbetrieb auf Kos macht bei diesen Spielchen nicht mit und kontert die Anfragen der Insta-Schmarotzer mit einem genialen Angebot:

So reagiert das Restaurant

"Wir sind geschmeichelt, dass du dir unser Restaurant ausgesucht hast und wir glauben, dass dein Dinner hier unvergesslich werden wird", schreibt das Unternehmen. Doch dann kommt es Dicke: "Die vergangenen Jahre haben wir eine soziale Verantwortungsregel für all die Influencer aufgestellt. Für jedes verkaufte Gericht an einen Influencer, der ein Foto unserer Speisen auf Instagram postet, spenden wir ein gleichwertiges Essen an Bedürftige. Das können etwa Obdachlose oder Flüchtlinge sein."

Das klingt doch eigentlich nach einem Angebot, das man nicht ablehnen könnte. Sollte man meinen, denn wie ein Familienmitglied der Betreiber des Lokals auf Twitter enthüllt, hat sich in den vergangenen drei Jahren noch kein einziger der Influencer auf diesen Deal eingelassen. Die meisten von ihnen würden die Nachricht einfach ignorieren, manche hätten aber sogar in Folge ihre Anfrage überhaupt gelöscht.

Mit klaren Worten wäscht der Gastronom den Schnorrern gehörig den Kopf: "Liebe Influencer: ihr macht euch nur lächerlich, wenn ihr versucht, einen vorgetäuschten, weltoffenen Lebensstil zu schaffen, der nur auf Betteln basiert."

Win-Win-Angebot

Dafür bekommt das Lokal auf der Internetplattform Reddit, wo eine englische Übersetzung des Originalbeitrags veröffentlicht worden war, viel Zuspruch. Mehr als 75.000 Upvotes hat der Post seit seiner Erstellung vor etwas mehr als einem Tag erhalten. 

Eine Userin bringt es in ihrem Kommentar auf den Punkt: "Ich glaube nicht, dass ich jemals um Essen betteln würde, selbst wenn ich ein Influencer wäre. Aber DAS ist ein großartiges Angebot von euch und ich würde sofort zuschlagen. Für Speisen bezahlen (was ich sowieso machen würde) und jemandem in Not helfen? Win-Win!"