Politik

So grätscht Anschober dem ungeimpften Kickl in die Show

FPÖ-Chef Herbert Kickl präsentierte in einer "persönlichen Erklärung" seinen Ungeimpften-Status. Nun kontert ihn Ex-Minister Rudi Anschober aus.

Rene Findenig
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Seitenhieb von links: Rudi Anschober grätscht Herbert Kickl in seine Impf-Show.
Seitenhieb von links: Rudi Anschober grätscht Herbert Kickl in seine Impf-Show.
picturedesk.com/Montage: "Heute"

Mit einer "persönlichen Erklärung" sorgte FPÖ-Chef Herbert Kickl am Freitag für Aufsehen – ist die Ankündigung in Österreich doch ein Hinweis darauf, dass ein Rücktritt bevorstehen könnte. Geworden ist es allerdings eine Offenbarung, dass der FPÖ-Chef nicht Corona-geimpft ist. Kickl legte dazu einen serologischen Befund vor, aus dem hervorgeht, dass er keinerlei Antikörper besitzt – somit weder an Covid erkrankt war noch eine Impfung erhalten hat.

Internationale Medien berichteten daraufhin von einer "Posse in Österreich" ("Spiegel"), der Blogger Michael Horak (@fatmike182) schreibt "Kickl beweist, dass er ab 1. Oktober in Wien Nachtgastro und Barbetriebe nicht betreten darf, sowie Veranstaltungen ab 500 Personen", Arbeiterkammer-Jurist Philipp Brokes veröffentlicht "Das ist mit Abstand die peinlichste persönliche Erklärung, die ich in meinem Leben erlebt habe" und viele Beobachter fragen sich, wie man stolz sein kann, nicht geimpft zu sein.

"Persönliche Erklärung" von Anschober

Nun grätscht auch Ex-Grünen-Gesundheitsminister Rudi Anschober dem blauen Parteichef in die Impf-Show. Auf Twitter schreibt Anschober: "Persönliche Erklärung: bin 2x geimpft, Antikörper-Status durch heutiges Testergebnis belegt. Dazu 2 mal pro Woche PCR-Test. Auf der sicheren Seite sein." Ein Impf-Seitenhieb auf Kickl, der bei den Nutzern auf Twitter für rege Diskussionen und verbale Schlagabtäusche sorgt. Indes scheint es in der FPÖ zu rumoren.

Auslöser für den Politstreit ist nicht nur die Haltung der FPÖ zur Impfung, sondern auch ein Bericht darüber, dass es eine "Impf-Revolte bei der FPÖ" gebe, wie die "Krone" berichtet hatte: "Während Kickl wettert, lässt sich seine Parteispitze impfen". Der vom Parteichef ausgerufene Kurs "Vitamine statt Spritze" ziehe demnach in der Partei nicht mehr, zahlreiche FPÖ-Spitzenpolitiker hätten sich "heimlich" impfen lassen, so der Bericht. Auch alle freiheitlichen Landesspitzen und beinahe alle FPÖ-Parlamentarier sollen bereits vollimmunisiert sein.

Wut-Video vom Kanzler geteilt

Auch anderswo fliegen die Fetzen: ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz teilte auf Facebook kürzlich ein Wut-Video, in dem die Obfrau der Jungen ÖVP Claudia Plakolm gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl wettert. Und das überaus deutlich: "Monatelang hat uns die FPÖ weis gemacht, dass die Impfung ohnehin nicht schützt. Herbert Kickl hat wirre Verschwörungstheorien verbreitet, bewusst verunsichert und gespalten. Dass die FPÖ gerne auf Polarisierung statt auf Verantwortung setzt, das ist ja nichts Neues."

Der Ton wird aber noch schärfer. So sagt Plakolm: "Aber dass blaue Spitzenfunktionäre nach außen als Impfgegner auftreten und sich heimlich aber impfen haben lassen, das ist unfassbar! Ohne schlechtem Gewissen die Menschen und vor allem die eigene Wählerschaft anzulügen, das ist politischen Verantwortungsträgern einfach unwürdig! Ihr ratet allen anderen von der Impfung ab, habt euch aber selber ohne zu zögern impfen lassen und diese Doppelmoral gefährdet all jene, die euch vertrauen und vor allem diese Fake News auch lesen und weiterverbreiten."

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