Wirtschaft

So hat das Home Office unsere Arbeitswelt verändert

Aufgrund von Corona müssen viele Menschen von Zuhause aus arbeiten. Viele stört das gar nicht, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

Heute Redaktion
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Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr verstärkt von zu Hause aus gearbeitet.
Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr verstärkt von zu Hause aus gearbeitet.
iStock

Die Corona-Pandemie hat Österreich in ein Land der Home Offices verwandelt. Rund 42% der Arbeitnehmer geben an, 2020 Jahr im Home Office gearbeitet zu haben. Überdurchschnittlich häufig war dies bei den hohen Bildungsabschlüssen (68%) und jüngeren Arbeitnehmern der Fall. Während 54% der unter 30-Jährigen zumindest zum Teil im Home Office arbeiteten, waren es bei den Arbeitnehmern über 50 Jahren 35%. Das geht aus einer Gallup-Umfrage hervor.

Für die Zukunft wünschen sich die Befragten vor allem mehr Spielraum bei der Arbeitsgestaltung: 79% befürworten flexiblere Arbeitszeiten, 55% "hybrides" Arbeiten (zum Teil im Home Office und zum Teil am bisherigen Arbeitsort). Nur 26% der österreichischen Arbeitnehmer möchten ausschließlich von Zuhause aus arbeiten, für reine Präsenzarbeit sprechen sich 50% aus. Besonders hoch ist die Akzeptanz für mobile Arbeitsmodelle bei den jungen Arbeitnehmern: 71% der unter 30-Jährigen können sich hybrides Arbeiten, 40% reines Home Office vorstellen.

Erfahrungen unterschiedlich

Die Attraktivität eines Arbeitsmodells hängt dabei deutlich mit Erfahrungen während der Krise zusammen: Arbeitnehmer, die teils im Home Office, teils am bisherigen Arbeitsort arbeiteten, wünschen sich zu 84% diese Lösung für die Zukunft. Reines Home Working finden hingegen vor allem jene attraktiv, die ausschließlich zu Hause tätig waren (64%).

"Wie in anderen Lebensbereichen hat die Corona-Krise auch in der Arbeitswelt die bestehenden Trends beschleunigt. 'New Work' ist zur Realität geworden und scheint sich als Wunschmodell der Zukunft zunehmend durchzusetzen. Home Office alleine ist dabei kein Allheilmittel, vor allem die menschliche Interaktion im Team fehlt. Vielmehr geht es darum, die individuell richtige Kombination zwischen Remote-Arbeit und Arbeitsplatz-Präsenz sowie mehr Arbeitszeit-Flexibilität zu ermöglichen", so die Leiterin des Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz.

Der Branchenvergleich

Im Branchenvergleich hebt sich der Handel in der Jahresrückschau besonders positiv ab. Die Beschäftigten im Handel schätzen vor allem die Unterstützung und Hilfe durch ihren Arbeitgeber. Auch sind sie im hohen Maße der Meinung, dass die Unternehmen das Gemeinschaftsgefühl gefördert, gesellschaftliche Verantwortung übernommen und entsprechende Werte vorgelebt haben.

Handelsangestellte zeigen auch eine höhere Weiterempfehlungsbereitschaft als Beschäftigte in den meisten anderen Branchen und würden sich häufiger erneut bei ihrem Arbeitgeber bewerben. "Die Führungskräfte im Handel haben offenbar während der Krisenmonate einen guten Job gemacht", kommentiert Andrea Fronaschütz diese Ergebnisse. Bei den Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegewesen, die im vergangenen Jahr ebenfalls stark gefordert waren, fallen die Beurteilungen tendenziell unterdurchschnittlich aus.

Die Arbeitsbedingungen während der Krise haben Spuren in der Wahrnehmung der Arbeitgeber hinterlassen: 21% der Befragten sehen ihren Arbeitgeber positiver und fühlen sich diesem mehr verbunden als vor der Krise, 16% haben eine schlechtere Meinung von ihrem Arbeitgeber und fühlen sich diesem weniger verbunden. Mitarbeiter, die zumindest teilweise im Home Office arbeiteten, urteilen hier positiver als jene mit weniger Arbeitsflexibilität.

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