Politik

So hat Oberösterreich gewählt

Heute Redaktion
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Auch in Oberösterreich war die FPÖ bei der Nationalratswahl auf dem Vormarsch. Schon die ersten vorliegenden Gemeindeergebnisse deuteten es an, zuletzt landeten die Freiheitlichen mit einem Plus von 2,8 Prozentpunkten bei 22,3 Prozent und rückten damit näher an die Verlierer SPÖ und ÖVP heran. Die SPÖ schaffte es wieder, die stärkste Kraft im Land zu werden und sich damit gegen die ÖVP zu behaupten, die traditionell bei der Landtagswahl die Nase vorne hat.

deuteten es an, zuletzt landeten die Freiheitlichen mit einem Plus von 2,8 Prozentpunkten bei 22,3 Prozent und rückten damit näher an die Verlierer SPÖ und ÖVP heran. Die SPÖ schaffte es wieder, die stärkste Kraft im Land zu werden und sich damit gegen die ÖVP zu behaupten, die traditionell bei der Landtagswahl die Nase vorne hat.

Aber die SPÖ verlor deutlich um 3,4 Prozentpunkte auf 27,5 Prozent. Etwas besser ging es der ÖVP, deren Minus nur 1,3 Punkte betrug und die damit auf 25,2 Prozent kam. "Ein Minus ist ein Minus, und wird von mir ganz sicher nicht in ein Plus uminterpretiert", erklärte ÖVP-Landesparteiobmann LH Josef Pühringer. Das Ergebnis der Nationalratswahl sei ganz sicher zu wenig, als entscheidend bezeichnete er aber den Mandatsgleichstand mit der vergangenen Wahl. "Ich schließe zu diesem Zeitpunkt niemanden aus und niemanden ein", sagte Pühringer zu einer möglichen Fortsetzung von Rot-Schwarz.

"Eine Wahl ist eine Wahl"

Ob Pühringer bei der Landtagswahl 2015 noch einmal für die ÖVP kandidieren wird? "Das kann ich beim besten Willen nicht sagen." Für den SPÖ-Landesvorsitzenden LH-Stv. Josef Ackerl ist, was den ersten Platz betrifft, das Ergebnis wie erwartet, beim Stimmenanteil nicht. Schuld daran seien Regierungsmitglieder der ÖVP - er nannte namentlich Finanzministerin Maria Fekter -, die die Arbeit der Bundesregierung schlecht geredet und damit eine schlechte Stimmung erzeugt hätten.

Aber auch der ÖVP habe dies keinen Vorteil gebracht. Auf die Frage nach einer künftigen Rot-Schwarzen Koalition sagte er: "Eine Wahl ist eine Wahl. Die Mandatsmehrheit ist gegeben. Die SPÖ habe auch keine Alternative, wenn nicht der Beschluss aufgehoben werde, nicht mit der FPÖ zu koalieren. Er sei nicht dafür.

FPÖ "überglücklich"

Der Landesobmann der FPÖ, Landesrat Manfred Haimbuchner, zeigte sich über den Wahlausgang "überglücklich" und stellte fest: "Wir sind die Wahlsieger des Abends." Er nehme das "mit Demut" entgegen. Im Innviertel und im Hausruckviertel gebe es Gemeinden, in denen die Freiheitlichen die stärkste Partei wurden. Das sei ein historisches Ergebnis. Seit heute gebe es nicht mehr zwei Großparteien, sondern drei gleich große.

"Mit einem lachenden und einem weinenden Auge" nahm die Grüne Landessprecherin Maria Buchmayr das Abschneiden ihrer Partei auf: "Es handelt sich um das beste Ergebnis, das wir bisher bei Nationalratswahlen erreicht haben", sagte sie. Ein großer Wermutstropfen sei aber, dass die Große Koalition voraussichtlich "weiterstolpern" werde. Buchmayr zeigte sich überzeugt, dass man im Lauf des Abends und nach Auszählung der Wahlkarten noch zulegen werde.

"Realistisch betrachtet sind wir irrsinnig zufrieden"

Der Spitzenkandidat des Team Stronach Leo Steinbichler stellte fest, "realistisch betrachtet sind wir irrsinnig zufrieden" - auch wenn man sich höhere Ziele gesetzt habe. Denn viele hätten vom Wechsel geredet, aber diesen noch nicht gewählt. Auch die Nichtwähler hätten noch nicht ausreichend motiviert werden können. Jetzt hoffe er noch mit den Wahlkartenstimmen über sechs Prozent zu kommen. Dann könnte sich in Oberösterreich ein zweites Mandat ausgehen.

Als "gutes Fundament, auf dem wir aufbauen können", bezeichnete der Spitzenkandidat der NEOS, Rainer Hable, das Abschneiden seiner Partei. Dass Hans-Peter Haselsteiner zuletzt auf den Plakaten aufgetaucht ist, "hat uns im Wahlkampffinale auf jeden Fall einen guten Schub gebracht". Ein Flächenbundesland sei eine ganz große Herausforderung, so Hable zum schlechteren Ergebnis in Oberösterreich. "Lassen wir uns überraschen, wie sich das noch entwickelt."

BZÖ-Haubner hofft bis zuletzt

Für das BZÖ erklärte Ursula Haubner, erst am Ende des Abends werde feststehen, ob ihre Partei auch künftig im Parlament vertreten sei. Sie verwies darauf, dass ihr Spitzenkandidat in Kärnten ein zweistelliges Ergebnis erzielt habe. Es sei eine sehr gute Wahlbewegung geführt worden mit nicht so viel Geld wie die anderen. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien ebenfalls sehr gut gewesen.