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So hätte Banksy fast die Briten-Wahl sabotiert

Heute Redaktion
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Street-Artist-Star Banksy wollte seine Kunst verschenken - an englische Wähler, die gegen die Konservativen stimmen. Nach zwei Tagen brach er die Aktion ab.

Am 8. Juni ist in Großbritannien Wahltag. Die Konservativen Torys unter Premierministerin Theresa May sind für EU-Fans und viele Künstler ein rotes Tuch. Auch Graffity-Star Banksy ist bekennender Brexit-Gegner. Erst Anfang Mai bemalte er ein ganzes Haus in Dover mit einer Europa-Fahne, aus der ein Stern, stellvertretend für Großbritannien, herausgestemmt wird.

Unmoralisches Angebot: Banksy-Kunst gegen "richtige" Wählerstimme

Banksys Werke verkaufen sich für bis zu Hunderttausenden Euro. Der nach wie vor anonyme Künstler schaltete sich am Sonntag in den Briten-Wahlkampf ein und machte Wählern rund um seine Heimatstadt Bristol ein unmoralisches Angebot. Wer in den Wahlkreisen Bristol North West, Bristol West, North Somerset, Thornbury and Yate, Kingswood und Bradley Stoke mit einem Foto aus der Wahlkabine beweisen kann, dass er gegen die Partei stimmte, bekommt als Belohnung einen echten Banksy. Gegen Vorlage des Fotos, wäre der Banksy-Druck zugeschickt worden. Ein Absatz eines Anwalts am Ende des Postings gab an, dass der Druck nur "für Vergnügungszwecke" und nicht für den Weiterverkauf gedacht sei. Als rechtliche Absicherung. (Banksys Angebot auf Instagram siehe unten)

Wahlkommission warnte Banksy

Das Posting machte schnell weltweit die Runde, über 30.000 Personen drückten auf "gefällt mir". Die Reaktionen reichten von "leider bin ich nicht von dort" über Begeisterung bis zu Entsetzen über die versuchte Wahlbeeinflussung. Dann schaltete sich offenbar auch die Wahlkommission ein. Sie machte den Künstler darauf aufmerksam, dass seine Aktion das Wahlergebnis ungültig machen könnte. Daraufhin blies Banksy die "schlecht durchdachte und legal dubiose" Aktion nach in der Nacht von Montag auf Dienstag ab.

(lam)

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