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So heftig flogen die Fetzen am "Lethal Weapon"-Set

Wüste Beschimpfungen, Handgreiflichkeiten und Star-Allüren brachten die TV-Serie beinahe zu Fall.

Heute Redaktion
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Nach aktuellem Stand bekommt die Fernseh-Adaption der Actionkomödien-Reihe "Lethal Weapon" eine dritte Staffel. Einer der beiden Hauptdarsteller wird allerdings nicht mehr dabei sein - Clayne Crawford wurde gekündigt, er soll seine Kollegen verbal attackiert und am Set gefährdet haben. Der Schauspieler selbst bedauert seinen erzwungenen Abschied, wünschte der Show via Instagram aber eine strahlende Zukunft. "Variety" legt nun einen detailreichen Bericht vor, der etwas mehr Licht in die Sache bringt.

Crawford und Damon Wayans spielen in "Lethal Weapon" ein ungleiches Buddy-Cop-Gespann. Martin Riggs (Crawford) ist ein heißblütiger Draufgänger, der kein Risiko scheut. Roger Murthaugh (Wayans) ist ein Familienmensch mit Hang zur Bequemlichkeit. In der Serie werden die beiden zu besten Freunden. Hinter der Kamera dürften sie hingegen wiederholt aufeinander losgegangen sein.

Kreative Differenzen und Flüche

Die Probleme begannen in Staffel zwei. Nach anhaltenden Meinungsverschiedenheiten überließ Gast-Regisseur Eric Laneuville Clayne Crawford und einem Stunt-Koordinator die Gestaltung einer Szene und quittierte am nächsten Tag den Dienst.

Zu diesem Zeitpunkt soll Crawford bereits durch lautstarkes Fluchen aufgefallen sein. Seinem Frust (etwa über den Lärmpegel von Kindern am Set) verschaffte er angeblich durch wüste Beschimpfungen Luft.

Verletzung und Schimpftiraden

Beim Dreh einer späteren Episode, die Crawford geplant inszenierte, wurde Damon Wayans durch eine Special-Effects-Explosion verletzt. Ein Schrapnell traf ihn am Kopf - er räumte das Feld, verzichtete auf medizinische Betreuung, ließ seinen Assistenten den Vorfall aber von den Set-Monitoren abfilmen.

Erst tags darauf gerieten Wayans und Crawford aneinander. Wayans kritisierte die gefährlichen Arbeitsbedingungen; Crawford bezeichnete seinen Kollegen als "größte weinerliche P_ssy, die ich je in meinem Leben gesehen habe." Wayans' Antwort: "Nun ja, dann lutsch den Sch_anz dieser P_ssy."

Zwei Lager

Der Streit zwischen den beiden führte in Folge beinahe zu einer Schlägerei. Die Stimmung am Set war für den Rest der Dreharbeiten zu Staffel zwei "toxisch", die Crew in zwei Lager gespalten.

Crawfords Befürworter bezeichnen ihn als temperamentvolles Arbeitstier, dessen Umgangsformen zwar zu wünschen übrig lassen, dessen Einsatz aber bewundernswert sei. Wayans soll hingegen immer wieder seinen Unwillen zum Ausdruck gebracht haben, an der Serie beteiligt zu sein. Seine Unterstützer sehen das freilich nicht so eng: "Damon ist passiv-aggressiv. Er ist nicht aggressiv-aggressiv", zitiert "Variety" ein Mitglied der Crew.

Ob sich das Klima am Set durch Clayne Crawfords Abgang verbessern wird, bleibt ebenso abzuwarten wie das weitere Schicksal der Show. Crawford wird in Staffel drei durch Seann William Scott ersetzt.

(lfd)