Österreich

So hilft die Stadt jungen Arbeitslosen zu Jobs

Heute Redaktion
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Durch die Bündelung der Beratungs- und Unterstützungsstellen von AMS und der MA40 an einem Standort, greift die Stadt Jugendlichen bis 25 Jahren unter die Arme.

Für viele Jugendliche ist der Übergang von der Schule ins Berufsleben schwierig. Um den 15- bis 25-Jährigen dabei zu helfen, schafft die Stadt in Kooperation mit dem AMS Wien nun eine neuen, zentralen Standort, an dem alle Aktivitäten und Angebote rund um Berufs-, Bildungs- und soziale Belange gebündelt werden.

Im Prinzip des "One-Stop-Shops" kommen ab dem Frühjahr 2020 alle Unterstützungs- und Hilfsleistungen in der Lehrbachgasse 18 (Meidling) in "einem Guss". In dem neu errichteten Bürogebäude werden sich ab nächstem Jahr rund 350 Mitarbeiter des AMS Wien und der für die Mindestsicherung zuständigen MA40 um die Jugendlichen kümmern. "Die Ziele der Zusammenarbeit sind unter anderem eine verstärkte Arbeitsmarktintegration der Zielgruppe und eine bessere Abstimmung und Vereinfachung von Unterstützungs- und Angebotsstrukturen", erklärten Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ), die Landesgeschäftsführerin des AMS Wien, Petra Draxl, und die Leiterin der MA40, Agnes Berlakovich, im Rahmen eines Pressegesprächs am Montag.

Neue Altersgrenze für Jugend-Betreuung

Durch die Bündelung der Beratungs- und Hilfsleistungen erwarten sich Stadt und AMS einen Rückgang der Betreuungs- und Verweilzeiten in der Wiener Mindestsicherung sowie der Fallzahlen. Die gemeinsame Betreuung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit dem AMS Wien soll die Betreuungsqualität verbessern und einen unkomplizierten und effizienteren Austausch zwischen MA 40 und AMS Wien ermöglichen.

Die neue Servicestelle in Meidling wird künftig die bisherige AMS-Geschäftsstelle für Jugendliche am Gumpendorfer Gürtel 2b (Mariahilf) ersetzen. Gleichzeitig wird nun erstmals die Altersgrenze von bisher 21 auf nunmehr 25 Jahre erhöht. Erst danach werden die Arbeitssuchenden von der Geschäftsstelle, die für die jeweiligen Wohnsitze zuständig ist, betreut. "Statt bisher 20 Anlaufstellen für Jugendliche und junge Erwachsene bei der MA 40 und beim AMS wird es künftig nur noch eine geben. Dadurch garantieren wir eine schnellere und effizientere Unterstützung, von der vielen jungen Wienerinnen und Wienern profitieren werden", so Hacker.

"Neue Lebenschancen für 27.000 Jugendliche"

"Mit dem Ausbau der Zusammenarbeit zwischen AMS und Stadt Wien schaffen wir neue Wege der Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Ziel: Wir lassen in Wien niemanden zurück und geben rund 27.000 jungen Menschen eine positive Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben", erklärte Hacker.

Die rot-grüne Stadtregierung habe sich stets dazu bekannt, die Anstrengungen im Bereich der Arbeitsmarktintegration zu verstärken, so Hacker. Bei der jüngsten Regierungsklausur im September wurde dieses gemeinsame Ziel bestätigt. „Die Zahl der jugendlichen und jungen Mindestsicherungsbezieher in Wien ist in den vergangenen beiden Jahren um mehr als 6.000 Personen zurückgegangen. Wir haben mit der Wiener Mindestsicherung schon viel erreicht und werden diese Entwicklung mit dem Projekt U25 intensivieren und fortsetzen", so Hacker.

Ab dem Frühjahr 2020 kümmern sich rund 350 Mitarbeiter im rund 13.000 Quadratmeter großen neuen Beratungszentrum "U25" um jobsuchende Jugendliche.

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(Grafik: lookslikewow.com)

AMS-Chefin: "Jugendliche sollen erst gar nicht auf Mindestsicherung angewiesen sein"

Für das AMS Wien sei die enge Kooperation mit der Stadt Wien ein wichtiger Schritt, unterstrich AMS-Wien-Chefin Petra Draxl: "Uns ist es ein gemeinsames Anliegen, die jungen Menschen darin zu unterstützen, dass sie gar nicht erst auf Leistungen der Wiener Mindestsicherung angewiesen sind. Unsere Kräfte durch Case Management mit den anderen Akteurinnen und Akteuren zu bündeln, ist ein großer Schritt nach vorn."

Dem AMS sei es wichtig, der gesamten Gruppe der Unter-25-Jährigen Beratung zu Bildung und Ausbildung bieten zu können. Das neue Haus, in dem diese Leistungen nun an einem Ort abgestimmt werden können, helfe dabei. "In Einzelfallbesprechungen können sich AMS Wien und die Einrichtungen der Stadt Wien im U25 nun gut abstimmen, um die richtige Unterstützung anbieten zu können. Jede Entscheidung wird im gegenseitigen Einvernehmen getroffen. Wir wollen uns bei jedem dieser jungen Menschen fragen: Wie kann sie oder er doch noch eine Lehre oder Ausbildung beginnen, wenn das bisher noch nicht erfolgt ist?", so Draxl.

Neues Beratungszentrum soll Betreuungsqualität und soziale Treffsicherheit erhöhen

Die Bündelung der Ressourcen und Angebotsleistungen der Magistratsabteilung 40 und des AMS Wien an einem Standort bringe zwei Vorteile mit sich, ergänzte Berlakovich: "Durch die Schaffung des One-Stop-Shops wird die Kundenfreundlichkeit erhöht und die soziale Treffsicherheit verbessert. Und mit dem Ausbau der Betreuungsqualität wird eine weitere Reduktion der Fallzahlen und Verweildauern erreicht, eine Win-Win-Win-Situation für Kundinnen und Kunden, das AMS und die Stadt Wien.