So hoch ist das Infektions-Risiko im Flugzeug

Eine Studie von Frankfurter Virologen kam zum Ergebnis, dass das Risiko einer Ansteckung im Flugzeug gering ist.

Für die Untersuchung kontaktierten sie alle Passagiere eines Fluges, bei dem eine Gruppe von Touristen saß, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Über den Zeitraum eines Monats befragten die Forscher die Passagiere nach Krankheitssymptomen.

Die sieben (nachweislich) infizierten Personen steckten nur zwei weitere Passagiere an. Bei sieben weiteren aus der Gruppe konnte eine Infektion zu einem späteren Zeitpunkt nachgewiesen werden. Die Gruppe war zuvor mit einem israelischen Hotelmanager in Kontakt gekommen, der eine Coronavirus-Infektion hatte.

Kleine Risikozone

Der Flug von Tel Aviv nach Frankfurt dauerte vier Stunden und 40 Minuten. Insgesamt waren 102 Passagiere an Bord, wie die Forscher in der US-Fachzeitschrift „Jama Network Open“ darlegten. Während des Fluges trug niemand eine Maske, wie die Forscher betonten. Die Personen, die Symptome aufwiesen, saßen im Gang gegenüber der sieben Infizierten.

Virologen gehen im Allgemeinen davon aus, dass die Risikozone für die Ansteckung bei durch die Atemluft übertragenen Krankheiten in Flugzeugen zwei Reihen vor und hinter einem Infizierten beträgt. Ein Mann, der auf dem Flug direkt vor zwei Infizierten saß und sich mit ihnen unterhielt, hatte sich jedoch nicht angesteckt. So verhielt es sich auch bei zwei Passagieren, die direkt dahinter saßen.

Dieses Resultat habe sie und ihr Team verwundert, wie die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie, Sandra Ciesek, der Nachrichtenagentur AFP sagte.