Mit gefälschten Firmenstempeln und beachtlicher krimineller Energie staubte ein Kärntner von Netzbetreibern Handys im großen Stil ab. Jetzt stand er vor Gericht.
Der Angeklagte bekannte sich gleich zu Prozessbeginn "schuldig". Laut Staatsanwalt hatte er Insiderwissen genutzt, um über mehrere Monate lang gewinnbringende Geschäfte zu machen. Der Trick: Der 45-Jährige wusste, dass Großkunden von Netzbetreibern nach einiger Zeit kostenlose "Treuebonus-Handys" bekommen.
Er ließ einen Komplizen mit gefälschten Firmenstempeln bei den Betreibern ständig neue Gratis-Telefone anfordern und verkaufte sie dann im fliegenden Wechsel an diverse Interessenten weiter. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht – und so fiel einem aufmerksamen Angestellten der endlose Reigen von Bestellungen und damit Hand in Hand gehende Vertragsverlängerungen etlicher Firmen auf. Ergebnis: Der Schwindel platzte wie ein defekter Akku.
Donnerstag wurde der Haupttäter in Klagenfurt wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrug (Schaden bis 300.000 Euro) zu 24 Monaten Haft, acht davon unbedingt, verurteilt. Sein Komplize bekam fünf Monate bedingte Haft. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. (mah)