So kannst Du mit Sisi und Franz Mozart "live" erleben
Zurück in die Zukunft, nur quasi umgekehrt: Die neuen FutureBus-Tours entführen Besucher mittels Virtual Reality in längst vergangene Zeiten. Auf einer rund einstündigen Tour im klimatisierten Kleinbus durch die Wiener Innenstadt erfahren auch "gestandene Wiener" etwas Neues - und bekommen vor allem was zu sehen: Etwa wie sich die Votivkirche durch den Boden nach oben bohrt.
Hinter dem FutureBus steht das Start Up von Mihail Covalenco (42). Eigentlich sollten die Touren schon im Jahr 2020 starten, doch die Coronapandemie und den Lockdowns machte dem einen Strich durch die Rechnung. Nun ist es aber soweit: Verstärkt von Fremdenführerin Anastasiia (31) lässt Mihail die Wiener Stadtgeschichte wiederauferstehen.
Von der "versunkenen Kröte" geht es zum NHM
Los geht es beim Albertinaplatz (City). Via Kopfhörer erfahren die Gäste etwa warum Kaiser Franz Josef die Staatsoper als "versunkene Kröte" bezeichnete. Dann geht es entlang der Ringstraße vorbei am Burggarten (in dem der Kaiser liebend gerne selbst gartelte) bis zu den Zwillingsmuseen, dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen.
Hier macht der FutureBus einen von insgesamt vier Stationen. Während des Halts werden über Virtual Reality-Brillen Filme im 360 Grad-Modus eingespielt und machen die Geschichte lebendig. Zu sehen sind dabei unter anderem Statuen, die sich bewegen (etwa das Pferd der Statue von Prinz Eugen am Heldenplatz). Bei einem Flug über das Wiener Rathaus erfährt man, warum der Hauptturm bei seiner Erbauung niedriger als die Votivkirche sein musste und wie Architekt Friedrich Schmidt den kaiserlichen Vorschriften mit dem bronzenen rund fünf Meter hohen Rathausmann an der Spitze ein Schnippchen schlug.
"Ringstraßendom" bohrt sich durch die Erde
Beeindruckend ist zu sehen, wie sich die Votivkirche, auch als "Ringstraßendom" bezeichnet, der als Dank für die Vereitelung eines Attentats auf den jungen Kaiser Franz Josef I. errichtet wurde, aus dem Boden nach oben schiebt. Dazu können die Besucher historischen Persönlichkeiten über die Schulter schauen: Prinz Eugen auf dem Schlachtfeld im Kampf gegen das Osmanische Heer, Kaiserin Maria Theresia bei der Planung, welches ihrer insgesamt 16 Kinder sie an den europäischen Hochadel verheiraten kann, um die Macht zu stärken (das brachte ihr auch den Spitznamen "Schwiegermutter Europas" ein oder den Generälen des kaiserlichen Heeres, die mit den Truppen Napoleons vor den Toren Wiens konfrontiert waren.
Neben den kurzweiligen historischen VR-Lektionen wird auch sonst viel Wissen und ein bißchen Tratsch und Klatsch geboten. Etwa warum Mozart in Schönbrunn als 6-Jähriger nach einem Ausrutscher seine erste große Liebe fand, ob Paternoster-Lifte umdrehen und das Kaiserin Sisi im jetzigen Museumsquartier private Reitstunden nahm.
Mit der kaiserlichen Kutsche in die Ehrenloge der Staatsoper
Apropos Sisi: Zurück bei der Staatsoper laden Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Josef die FutureBus-Gäste in ihre imperiale Kutsche ein. Von dort geht es dann in die Kaiserliche Loge, wo es (obwohl aufgrund der biographischen Daten gar nicht möglich) Wolfgang Amadeus Mozart und "An der schönen blauen Donau"-Komponist Johann Strauss (Sohn) live auftreten.
Der FutureBus fährt jeden Samstag und Sonntag je drei Touren. Wer mitfahren will, hat die Wahl zwischen drei Arten von Tickets: Die Erwachsenenkarte kostet 33 Euro, das Kinderticket für 7- bis 15-Jährige 23 Euro. Auch ein Familienticket (zwei Erwachsene und zwei Kinder) ist erhältlich und kostet 99 Euro. An Bord des Kleinbusses gilt eine 2G-Regel, für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren reicht der "Ninja Pass" aus. Zudem muss während der 60-minütigen Fahrt die FFP2-Maske aufbehalten werden. Alle weiteren Informationen zum FutureBus findest Du hier.
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