Kärnten

So kurios vereitelt Polizei schweren Betrugsversuch

Ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren, kann teuer werden. Im Falle einer 78-jährigen Tirolerin verhinderte dies allerdings Schlimmeres.

Michael Rauhofer-Redl
Bei einer Polizeikontrolle klärte sich der Betrugsversuch. (Symbolbild)
Bei einer Polizeikontrolle klärte sich der Betrugsversuch. (Symbolbild)
Bild: imago stock & people

Von einem schweren Betrugsversuch berichtet die LPD Kärnten am Freitag. Nur durch einen kuriosen Zufall konnte eine 78-Jährige vor großem Schaden bewahrt werden. Am Donnerstagnachmittag erhielt die Pensionistin aus dem Bezirk Lienz/Osttirol von einer anonymen Nummer einen Anruf per Festnetz. Der männliche Anrufer gab sich als Kriminalbeamter aus und teilte der Frau mit, dass ihre Tochter in einen Verkehrsunfall mit Todesfolge eines kleinen Mädchens verwickelt war.

Der Anrufer gab der Pensionistin zu verstehen, dass sie eine Kaution von mehreren zehntausend Euro beim Gericht in Bischofshofen/Salzburg hinterlegen müsste, da ihre Tochter ansonsten in Haft verbleiben müsste.

Gold im Wert eines sechsstelligen Betrages

Die Frau entgegnete, dass sie so viel Geld nicht zu Hause habe und mit ihrem Bankberater Rücksprache halten müsste. In der Folge fragte der Unbekannte, ob sie eventuell ein paar Goldbestände daheim hätte. Die Pensionistin gab dem Mann daraufhin die Anzahl der Goldbarren sowie deren Gewichte am Telefon bekannt. Den aktuellen Wert wusste die Frau zu diesem Zeitpunkt nicht.

Nachdem sie dem Anrufer ihre Mobiltelefonnummer für die weitere Erreichbarkeit im Fahrzeug bekanntgeben musste, machte sie sich mit Goldmünzen im Wert von weit über hunderttausend Euro auf den Weg nach Bischofshofen. Nachdem die Pensionistin im Fahrzeug von dem falschen Polizisten erneut unter anonymer Nummer angerufen wurde, teilte dieser ihr mit, dass sie nicht auflegen dürfte.

Polizei wurde auf Handy-Sünderin aufmerksam

Als die Frau mit ihrem PKW auf der Drautalbundesstraße (B 100) im Gemeindegebiet von Kleblach-Lind, Bez Spittal/Drau, fuhr, wurde eine Polizeistreife auf die während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung telefonierende Frau aufmerksam und hielten sie an. Im Zuge der Lenker- und Fahrzeugkontrolle, bei welcher die Frau noch immer telefonierte, entgegnete sie den Beamten, dass sie gerade mit der Kriminalpolizei telefoniere und reichte den Beamten ihr Handy weiter.

Da den Beamten die näheren Umstände noch nicht bekannt waren, gaben sie sich als „Polizei Steinfeld“ zu erkennen. Daraufhin meldete sich niemand mehr am Telefon und das Gespräch wurde sogleich beendet.

In der Folge wurden die Beamten von der Frau über die Umstände dieses Telefonates und des angeblichen Unfalls ihrer Tochter sowie der geplanten Gold-Übergabe in Kenntnis gesetzt. Nach einem Anruf der Pensionistin bei ihrer Tochter, teilte ihr diese mit, dass sie in keinen Verkehrsunfall verwickelt gewesen sei. Von den vor Ort anwesenden Polizisten wurde die Frau über den vorliegenden Betrugsversuch aufgeklärt. Ferner wurde ihr empfohlen, die mitgeführten Goldmünzen wieder in sicheren Gewahrsam zu verbringen.

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