Coronavirus

So lange wird ein Corona-Impfstoff noch dauern

Immunologin Ursula Wiedermann-Schmidt erklärt in der "ZiB2", warum es mit einem wirkungsvollen Impfstoff gegen Corona noch ein wenig dauern wird.

Andre Wilding
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Immunologin Ursula Wiedermann-Schmidt in der "ZiB2"
Immunologin Ursula Wiedermann-Schmidt in der "ZiB2"
Screenshot/ ORF

Mehrere Wissenschaftergruppen haben bereits Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus gemeldet. Doch wann können wir wirklich mit einem Serum gegen Corona rechnen? Ursula Wiedermann-Schmidt vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien äußerte sich in der "ZiB2" zur Aussicht auf eine CoV-Impfung.

Nach Angaben der WHO befinden sich derzeit 20 mögliche Impfstoffe in klinischen Studien, diese Stoffe werden also bereits an freiwilligen Personen getestet. "Die einzelnen Impfstoffkandidaten müssen nun an einer großen Menge an Personen getestet werden", erklärt Wiedermann-Schmidt im Gespräch mit Martin Thür. Erst wenn die Ergebnisse dieser sogenannten Phase-III-Studie vorliegen, würden diese an eine eventuelle Zulassung gehen.

"Die ganze Entwicklung hat sich aber toll verbessert", so die Immunologin weiter. Dennoch werde es noch einige Zeit dauern, bis es einen Impfstoff gegen das Virus gibt. Und das hat auch einen guten Grund. "Bei den klinischen Testungen kann man die Zeitabläufe einfach nicht verkürzen", erklärt Wiedermann-Schmidt. Hier gehe es um die Überprüfung der Verträglichkeit und die Sicherheit des Serums für die Patienten.

Der passende Impfstoff für den passenden Patienten

Auch wenn der Impfstoff schon dringend benötigt werde, wird er erst dann auf den Markt kommen, wenn er ausreichend getestet worden ist. "Es wurde aber sehr, sehr viel Geld in die Herstellungsprozesse investiert und auch bereits die Testverfahren schneller gemacht", so die Immunologin.

Laut Ursula Wiedermann-Schmidt wird aber nicht jedes Serum gegen das Virus gleich sein. "Jeder Impfstoff wird eine andere Qualität hervorrufen. Personen, die besonders gefährdet sind, also Risikopatienten, haben ein anderes Immunsystem als Erwachsene oder junge Menschen", so Wiedermann-Schmidt. Bedeutet im Klartext: der passende Impfstoff für den passenden Patienten.

Vor allem die Forscher an der Universität Oxford sind aber zuversichtlich, dass ihr Impfstoff gegen das Virus erfolgreich sein könnte. Erste Analysen scheinen jedenfalls vielversprechend zu sein, heißt es in der ZiB2. Möglicherweise könnte es sogar bereits am Beginn des nächsten Jahres einen Impfstoff gegen Corona geben.