Niederösterreich

So leistest Du Erste Hilfe bei schweren Schi-Unfällen

In Nö waren alleine im Dezember 100.000 Besucher in den Skigebieten. Doch was ist zu tun, im Falle eines schweren Sturzes?

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Mönichkirchen (Symbol)
Mönichkirchen (Symbol)
privat

Wintersportler aufgepasst: Damit auch Sie sicher Pistenspaß erleben können und im Notfall wissen, was zu tun ist, hat "Heute" bei einem Lehrbeauftragten für Erste Hilfe nachgefragt. Der niederösterreichische Sanitäter und Erste Hilfe-Trainer nennt Maßnahmen, die es im Fall eines Unfalles auf der Piste zu setzen gilt.

Vorbeugen

Auch auf der Piste gilt der Grundsatz "Vorbeugen ist besser als heilen". Daher ist und bleibt die wichtigste Vorbeugung das Tragen eines Helms, um schwere Kopfverletzungen zu verhindern.

Kommt es zu einem Sturz und vermuteten Verletzungen, sollte zunächst die Unfallstelle abgesichert werden. Dies passiert am besten mit überkreuzten Skiern. Die Rettung ist auch auf der Piste unter der Notrufnummer 144 zu erreichen und sollte möglichst rasch verständigt werden. Hat niemand ein funktionierendes Handy dabei, kann bei der nächsten Liftstation Hilfe geholt werden.

Verletzten beruhigen

In jedem Fall sollte der Helm abgenommen werden - auch und vor allem bei bewusstlosen Verletzten. Ist der Verletzte ansprechbar, sollte dieser in eine für ihn möglichst angenehme Position gebracht werden und im Anschluss luftdicht zugedeckt werden, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Am besten funktioniert dies mit einer Alu-Rettungsdecke, wie man sie in jedem Erste Hilfe-Koffer vorfindet. Diese könnte man bereits für den Fall der Fälle vor dem Schi-Spaß einstecken. Verwendet man eine Rettungsdecke, sollte die goldfarbene Seite außen sein. Den Verletzten beruhigen!

Atmung kontrollieren

Starke Blutungen können mittels festen Drucks gestoppt werden - entweder mit einer Wundauflage oder einem anderen Stoff. Den blutenden Körperteil sollte man zudem hochhalten. Ist jemand so schwer gestürzt, dass er das Bewusstsein verloren hat, so ist der Verletzte sofort in die stabile Seitenlage zu bringen und die Atmung regelmäßig zu kontrollieren.

Stellt man fest, dass die Person nicht mehr atmet, muss unverzüglich mit der Wiederbelebung begonnen werden.
Ablauf der Wiederbelebung: abwechselnd bis zum Eintreffen der Rettungskräfte: 30mal Herzdruckmassage und 2mal Beatmung.
Herzdruckmassage: 30mal kräftig und schnell in die Mitte des Brustkorbs drücken.
Beatmung: bei überstrecktem Kopf 2 Mal beatmen. Möchte man zur eigenen Sicherheit in Covid-Zeiten nicht beatmen, beispielsweise eine fremde Person, dann muss die Herzdruckmassage durchgehend durchgeführt werden.

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