Szene

So ließ es David Guetta in der Krieau krachen

Heute Redaktion
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David Guetta rief - und 40.000 House-Freunde kamen: Die Fans des französischen Star-DJs wurden Samstag beim 1. Vienna Open Air in der Wiener Krieau reichlich belohnt.

"If you are feelin' to party, if you are feelin' to sweat - you are on the right place!" - und der französische Sound & Beat-Guru hielt sein Versprechen und legte gleich mal "I Just Wanna Make You Sweat" mit den Original-Vocals von Snoop Dog nach: Wenn schon Dancefloor, dann genau so.

David Guetta ist vermutlich der Radio- und damit massentauglichste aller Star-DJs - er produziert Hit für Hit, wie am digitalen Fließband. Was ihn von all den anderen Szene-Stars unterscheidet, wurde am Samstag klar: Er lebt mit seinen Beats und Sound und Songs auch "live" auf der Bühne. Es macht ihm ganz offensichtlich einfach Spaß.

Gefühl, das Publikum zu pushen

Natürlich sind DJ-Kreationen irgendwie Konserven-Mixes - aber Guetta schraubt so authentisch und spontan an den Reglern der digitalen Pioneer-DJ-Sets, dass man fast vergessen könnte, das die Musik eben nicht live gespielt wird. Und er hat einfach ein feines Gefühl dafür, sein Publikum immer weiter zu pushen.

Nicht umsonst grinst er ständig mit diesem "Jetzt geb' ich's euch aber"-Blick in die Kamera der Videowalls. Dazu gehört auch das fast schon pathetische Gehabe beim "Dirigieren" der Masse: Irgendwie erinnert Guetta mit seinen fast segnenden Gesten permanent an die Jesus-Statue von Rio de Janeiro - nur dass sich diese nicht bewegt (schon gar nicht zu wummernden Beats...).

Nur eine einzige Zugabe

Die Mischung der Nummern ließ jedenfalls kein Bein unbewegt: Am Anfang tolles Neues aus dem kommenden Album "Nothing  But The Beat", dazwischen ein großartiger Live-Mix-Part ohne Hits, aber dennoch mitreißend, und am Schluss kurz eingebogen in die Radioplay-Zielgerade mit "Without You" und der - einzigen -Zugabe "I've Got A Feeling".

Der Black Eyed Peas-Hit kam übrigens zum zweiten Mal am Abend, hatte ihn doch "Taboo", der Rapper der Start-Truppe, bereits am Nachmittag in seinem sehr kraftvollen Set mit einigen Live-Passagen präsentiert. Schwach dagegen Dj Antoine, der mehrfach seinen aktuellen Chart-Hit "Ma Cherie" anspielte, aber auf der Bühne bloß wie ein DJ-Darsteller wirkte. Dagegen lieferte Afrojack direkt vor David Guetta ein perfektes, kraftvolles Aufwärm-Set ab.

Auch Wettergott war gnädig

Alles in allem: Die bisher größte House-Party in Österreich war ein voller Erfolg, das Wetter trotz zweier Gewitterfronten mit kurzen Regenschauern im Endeffekt gnädig. Das Publikum war von Musik, Tanzen und sonstigem ultimativ berauscht. Und David Guetta - allerdings nur er - hat bewiesen, dass DJs nicht nur Massen bewegen, sondern auch - fast - wirkliche Musik machen können.