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So machen Sie sich auf Konzerten keine Freunde

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Auf einem Pop- oder Rockkonzert kann es manchmal wirklich langweilig sein. Speziell für Leute, die gerne im Mittelpunkt stehen. Alles blickt mit tanzenden Körpern auf die viel zu weit entfernte Bühne, von der aus sowieso nur schlechte Musik mit noch schlechterem Sound kommt. Heute.at hat dafür die Lösung. Mit den folgenden Tipps ziehen Sie sich sicher die Aufmerksamkeit der anderen Konzertbesucher auf sich. Aber mitunter auch deren Hass.

Auf einem Pop- oder Rockkonzert kann es manchmal wirklich langweilig sein. Speziell für Leute, die gerne im Mittelpunkt stehen. Alles blickt mit tanzenden Körpern auf die viel zu weit entfernte Bühne, von der aus sowieso nur schlechte Musik mit noch schlechterem Sound kommt. "Heute.at" hat dafür die Lösung. Mit den folgenden Tipps ziehen Sie sicher die Aufmerksamkeit der anderen Konzertbesucher auf sich. Aber mitunter auch deren Hass.

Telefonieren Sie

Ein Festival oder ein Konzertsaal ist weder ein Begräbnis noch eine Vorlesung auf der Uni. Also braucht man auch sein Handy nicht auf Lautlos zu schalten. Wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, sind ausgemachte Treffpunkte zu einer gewissen Zeit schon längst aus der Mode. Wenn man sich verliert, einfach jemanden anrufen. "Ja, da steh ich, rechts vor der Bühne. Wart, ich wink oder spring, dann siehst mich schon. Und? siehst mich?" - So in etwa hört sich dann das geführte Gespräch für die umstehenden Leute an. Wen interessiert schon, ob sie dadurch vom Konzert abgelenkt werden? Besonders beliebt hierfür sind eher langsame, baladige Nummern. Dann ist es auch nicht so laut und wild.

Reden Sie ununterbrochen

Zugegeben, wer kann sich schon anderthalb Stunden oder gar länger auf ein und die selbe Band konzentrieren? Das ist wirklich etwas viel verlangt. Es gibt ja so viel zu erzählen. Vom letzten Mal, als Sie die Band gesehen haben, zum Beispiel. Weil damals waren sie viel besser. Und sie haben gleich in der ersten halben Stunde diesen und jenen Song gespielt. Und die Leute, die heute da sind, nerven extrem. Da kommt gar keine Stimmung auf. Und übrigends, in der Arbeit ist etwas total Lustiges passiert. Neulich, beim Fortgehen,...Plätze weiter hinten eignen sich hervorragend, um die lästige Hintergrundmusik mit interessanten Gesprächen zu übertönen. Außerdem, wer so weit hinten steht, will das Konzert mit Sicherheit eh nicht hören.

Schreien Sie ständig den Namen des größten Hits

Die meisten Lieder einer Band sind sowieso nur lästiges Beiwerk. Auf die ganz großen Hits kommt es an. Denn die laufen ja nicht ohne Grund ständig im Radio. Aber die Band will von den Leuten freilich darum gebeten werden, dass sie diese Hits auch auf den Konzerten spielen. Also, schreien Sie nach jedem gespielten Song so laut Sie können den Titel des Liedes, das Sie hören möchten. Denn nur dann ist sicher, dass der auch in die Setlist aufgenommen wird. Ein paar Beispiele? "An Tagen Wie Diesen" - Die Toten Hosen. "It's My Life" - Bon Jovi. "Raise Your Glass" - Pink. Nachher können Sie dann mit Recht und Stolz behaupten, dass nur wegen Ihnen der Song gespielt wurde.

Filmen und Knipsen Sie die ganze Show

Wozu hat man schließlich ein Smartphone? Richtig, um damit zu fotografieren und zu knipsen. Wer will schon seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit einem Konzert schenken, das man sich daheim in aller Ruhe auf dem Computer nochmal anschauen kann? In perfekt verwackelten Bildern mit tollem Knister-Sound. Am besten die Videos gleich nach dem Konzert auf Youtube hochladen.

Und wenn man mit den Smartphones schon die Möglichkeit hat, auf Facebook zu posten, dann sollte man das natürlich nutzen. Einmal mit dem Rücken zur Bühne, den heutzutage bereits im Musikantenstadl üblichen Teufelsgruß inklusive einem "Juhu" oder einer dummen Grimmase in die Kamera gemacht, und das Bild sofort auf Facebook hochladen. Danach muss natürlich alle dreißig Sekunden die Anzahl der "Likes" gecheckt werden.

Fühlen Sie sich wie zuhause

Sie haben Kotzflecken auf der Hose? Das Bier eben war schon das zwölfte? Die Dusche hat Sie nach zwei Festivaltagen trotz gefühlter 40 Grad im Schatten und einem Nickerchen in einer urinbedingten Schlammlacke noch nicht gesehen? Perfekte Bedingungen also, um sich kurz vor dem Headliner, der Sie eigentlich seit dem letzten Album eh nicht mehr interessiert, vom hintersten Ende des Festivalgeländes bis nach vor in die erste Reihe zu drängen. Am besten, Sie tragen dabei noch mindestens drei Bierbecher, denn man kann nie wissen, wann man wieder die Möglichkeit hat, sich Nachschub zu holen. Aber wehe, irgendwer rempelt Sie auch nur leicht an und Sie verschütten ein paar Tropfen. Der böse Blick ist das Mindeste, was es dann für denjenigen setzt.