Haustiere

So machst du deinen Balkon katzensicher

Wer eine Katze hat, aber keinen katzensicheren Balkon (oder Fenster) riskiert 7.500 Euro Strafe. So sicherst du ihn richtig. 

Heute Redaktion
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Brandgefährlich und in Wien illegal: Ein ungesicherter Balkon mit Katze.
Brandgefährlich und in Wien illegal: Ein ungesicherter Balkon mit Katze.
picturedesk.com

Manche wollen es vielleicht nicht glauben, aber Katzen fallen NICHT immer auf die Füße. Schon gar nicht, wenn sie aus einem offenen Fenster oder von einem ungesicherten Balkon stürzen. Die Tiere können sich dabei schwerst verletzen, viele sterben jährlich an den Folgen solcher Unfälle.

Neuestes Beispiel ist die zweijährige Katzendame "Hildegard", die in Wien-Meidling mit blutendem Maul am Gehsteig gefunden wurde. Eine Lungenblutung und ein gebrochener Oberschenkel waren nur zwei ihrer zahlreichen Verletzungen.

"Hildegard" wurde von ihren alten Besitzern schwerst verletzt am Gehsteig liegen gelassen. Nun sucht sie ein neues Zuhause.
"Hildegard" wurde von ihren alten Besitzern schwerst verletzt am Gehsteig liegen gelassen. Nun sucht sie ein neues Zuhause.
Tierquartier Wien

So sicherst du richtig

Wer seine Fenster und seinen Balkon nicht sichert, riskiert nicht nur das Leben seines Haustieres, sondern auch eine saftige Strafe. Bis zu 7.500 Euro Verwaltungsstrafe fallen in Wien an, das Anbringen von Schutzvorrichtungen ist für KatzenhalterInnen gesetzlich vorgeschrieben.

Die Tierombudsstelle Wien (TOW) gibt dazu folgende Tipps: Generell sollte Volieren-Draht oder ein drahtverstärktes Netz (Katzennetz) zum Einsatz kommen.

    Ein Rahmen mit Netz im Fenster schützt die Mieze vor einem gefährlichen Fenstersturz.
    Ein Rahmen mit Netz im Fenster schützt die Mieze vor einem gefährlichen Fenstersturz.
    istock
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    Sicherung Fenster

    Fenster kann man mit drei Varianten sichern. Immer kommt ein Holz- oder Alurahmen zum Einsatz, der mit einem Netz oder Draht bespannt wird. Bei der Klebevariante befestigt man ihn mit einem starkhaftenden Klettklebeband. Achtung hier auf den Lack!

    Wer nicht kleben will, kann den bespannten Rahmen auch mithilfe von Metallwinkeln ins Fenster klemmen. Eine dritte Variante: Man schraubt den Rahmen direkt ans Fenster an.

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    Sicherung Loggia

    Wer eine Loggia hat, kann relativ leicht für ein katzensicheres Umfeld sorgen. Man montiert auf beliebige (aber bitte solide) Weise eine Stange an den Ecken der Loggia. Beispiele dafür sind feststellbare Teleskopstangen, Holzlatten oder Alu-Formrohre. Diese kann man - je nach Begebenheiten - klemmen, schrauben, verspannen, anbinden, etc.

    Dann muss man das schützende Katzennetz/Draht an diese Stangen befestigen und spannen. Je nach Größe der Loggia sind weitere Stangen erforderlich, um die Stabilität zu gewährleisten. 

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    Sicherung Balkon

    Die Balkonsicherung funktioniert ähnlich. Hier kommt es darauf an, wie der Balkon genau aussieht. Gibt es ein "Dach" oder andere Begrenzungen, die man nutzen kann? Ein kompletter Rahmen (wie beim Fenster, nur in groß) ist hier oft die beste Lösung. 

    Achtung!

    Bevor du loslegst, gibt es eine ganz wichtige Sache zu beachten: Wer am Fenster oder der Hausfassade etwas anschrauben und bohren muss, muss sich das vorher von der Hausverwaltung oder dem Wohnungseigentümer genehmigen lassen. Es handelt sich dabei nämlich um eine "bauliche Veränderung". Um Folgeschäden zu vermeiden, ist es hier besonders wichtig, dass das ein Spezialist macht.

    Die Klebeband-Variante muss man - sofern der Fensterlack nicht beschädigt wird - nicht der Hausverwaltung melden.

    200.000 Katzen in Wien

    Allein in Wien leben offiziellen Schätzungen zufolge 200.000 Katzen. Wer sich nicht selbst zutraut, Fenster und Balkon entsprechend zu sichern, kann sich auch an Profis wenden. 

    Neben Selbstmontage-Varianten im Fachhandel und zahlreichen Anleitungen im Internet gibt es in ganz Wien auch zahlreiche Firmen, die sich auf das Anbringen von Katzengittern und -netzen spezialisiert haben. Die Erfahrung hierbei zeigt: Die Nachfrage steigt vor allem im Frühling. Wer also rechtzeitig zur warmen Jahreszeit gerüstet sein will, kann sich schon im Herbst oder Winter zu kümmern beginnen.

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