"Kann Putin nicht trauen"

So reagiert Kiew auf Ankündigung der Waffenruhe

Der Kreml kündigte am Samstag eine Oster-Waffenruhe an. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zeigt sich in einer ersten Reaktion skeptisch.
Michael Rauhofer-Redl
19.04.2025, 19:36

Am Samstag kündigte der russische Präsident Wladimir Putin einen 30 Stunde andauernden Waffenstillstand über Ostern an. Seit 17 Uhr Moskauer Zeit bis Montag um Mitternacht sollen die Waffen schweigen. Der Kreml hatte die Ankündigung einseitig verlautbart. Man erwarte sich, "dass die Ukrainer diesem Beispiel folgt", hieß es aus Moskau.

Ukraine glaubt Putin kein Wort

Eine Reaktion aus Kiew ließ nicht lange auf sich warten. Das ukrainische Staatsoberhaupt Wolodimir Selenski zeigt sich skeptisch. "Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm", schrieb er auf der Plattform X. 45 Minuten vor der Ankündigung der Oster-Waffenruhe heulten in Teilen der Ukraine die Sirenen auf. Luftalarm wegen russischer Drohnen!

Laut Selenski sei eine Dreiviertelstunde vor dem Beginn der selbst auferlegten Waffenruhe noch russische Angriffsdrohnen über der Ukraine registriert worden.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha erklärte, man könne Putin nicht trauen. "Wir werden auf Taten schauen und nicht auf Worte". Die Haltung der Ukraine bleibe klar und konsequent: "Bereits am 11. März haben wir in Jeddah dem US-Vorschlag einer vollständigen Übergangswaffenruhe für 30 Tage bedingungslos zugestimmt", schrieb er auf X. "Putin hat nun Erklärungen über seine angebliche Bereitschaft zu einer Waffenruhe abgegeben. 30 Stunden statt 30 Tage", fügt er hinzu.

Selenski stimmt Waffenruhe zu

Trotz seiner kritischen Worte stimmte der ukrainische Präsident am Samstagabend der beidseitigen Waffenruhe zu. Somit sollen den gesamten Ostersonntag über die Waffen zwischen beiden Ländern schweigen.

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