Politik

So rechnet Strache in FP-Neujahrsrede mit Kern ab

Am Samstag traf sich die FPÖ zum Neujahrstreffen in Niederösterreich. Wie zu erwarten ließ Parteichef Strache kein gutes Wort an der Opposition.
Heute Redaktion
13.09.2021, 21:57

"Diese Regierung hat in drei Wochen schon mehr weitergebracht als die Sozialisten in zwölf Jahren. Das ist unsere Arbeitseinstellung für Österreich", so Heinz-Christian Strache bei seiner umjubelten Ansprache im Eventcenter Pyramide in Vösendorf, wo zugleich der Wahlkampfauftakt der Freiheitlichen Partei in Niederösterreich gefeiert wurde.

Ein paar Auszüge aus der – an Lob für die eigenen Reihen und Kritik für andere Parteien nicht sparenden – Rede des Vizekanzlers, lesen Sie im Folgenden.

Viel Kritik an "Jammer-Sozialisten"

Unglaublich sei laut Strache, welch Grusel-Romane in den letzten Wochen von Medien und anderen Parteien über die Regierung verbreitet wurden. Die SPÖ (bzw. die "Jammer-Sozialisten", wie Strache sie im Zuge der Ansprache mehrmals bezeichnete) bekamen wie zu erwarten ordentlich ihr Fett weg.

Allen voran SP-Chef Christian Kern kam naturgemäß nicht gut weg, so sagte Strache beleidigend: "Die Prinzessin muss sich noch die Krone richten, die ein bisschen verrutscht ist. Aber auch daran wird er sich noch gewöhnen, der Herr Kern." Generell würden von der sozialistischen Partei bewusst Ängste verbreitet, "das ist schäbig. Wie da Verdrehungen, bewusste Unwahrheiten verbreitet wurden, da hat man den Eindruck die SPÖ hat den Herrn Silberstein noch immer im Vertrag." Kern müsste die neue Regierung, wenn es nach dem Freiheitlichen Chef ginge, tagtäglich loben, denn nach jahrelangen Blockaden würden nun endlich SP-Agenden auch durchgesetzt.

"Kreisky würde Blau wählen"

"Hören Sie endlich auf mit Ihrer Wehleidigkeit, arbeiten Sie für das Land, bringen Sie sich ein. Ich lade die SPÖ ein, uns gute Vorschläge auf den Tisch zu legen. (...) Aber Herr Kern, ich muss Sie warnen, bei jedem guten Vorschlag müssen Sie auch damit rechnen, dass wir diesen umsetzen werden, im Gegensatz zu Ihnen", stichelt Strache weiter und erklärt, dass Bruno Kreisky "heute Strache und die FPÖ wählen" würde. "Das ist die Realität."

Abgesehen von der beinahe nicht Enden wollenden Kritik an der führenden Oppositionspartei, nahm sich der Boss der Blauen genug Zeit, um die eigenen Reihen zu loben. Die einzelnen FP-Minister, darunter etwa Verteidigungsminister "Super Mario (Kunasek)" und Innenminister, der "einzigartige Herbert Kickl", wurden beglückwünscht.

Weiters sprach der Vizekanzler über den Erfolg, den die Regierung dank FP-Beteiligung schon jetzt nach wenigen Wochen erreicht habe, allen voran die Entlastungen, die Türkis-Blau geschaffen habe und noch schaffen werde. "Wir entlasten die arbeitenden Menschen. Wir sparen im System." Mit dem Familienbonus, der Pensionsreform und der Arbeitszeitflexibilisierung sei schon viel unternommen worden.

Schiff Österreich wieder auf Kurs bringen

Bescheiden wie eh und je erklärt Strache im Weiteren, dass nicht alles auf einmal möglich sei, "aber auch Rom wurde nicht am ersten Tag erbaut. Wir werden Schritt für Schritt in den kommenden fünf Jahren für die österreichische Bevölkerung arbeiten."

"Wir können und wollen gar nicht alles anders machen in Österreich. Aber unser Anspruch ist es, vieles besser zu machen. Um das Schiff Österreich endlich wieder auf Kurs zu bringen", so der motivierte Kanzler. Dazu seien einige Schritte nötig, allen voran die illegale Zuwanderung nach Österreich zu stoppen "und wenn es nötig ist, die Grenzen schützen."



Abgelehnte Asylwerber sollten künftig konsequent zurückgeführt werden, denn "Migrationspolitik muss das Ziel haben, legale Migration klar zu regeln und illegale Migration wirksam stoppen." Erneut sprach sich der blaue Vizekanzler für staatliche anstatt privater Versorgungszentren aus, "damit nicht so wie heute private Organisationen und NGOs ein Geschäft mit dem Asylgeschäft betreiben – auf Kosten der österreichischen Steuerzahler."

(red)

Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite