Österreich

So soll die ideale Schule der Zukunft aussehen

Heute Redaktion
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Wie soll die ideale Schule der Zukunft aussehen? Das erforscht der Architekt Michael Zinner an der Kunstuni Linz. Er nennt die wichtigsten fünf Punkte.

Bisher ist es ja meistens so: Unsere Schulgebäude sehen alle sehr ähnlich aus. Viele oft dunkle Gänge, die zu den immer gleich aussehenden Klassenräumen führen, wo eine meist ähnliche Zahl an Kindern sitzt.

Ideal sind solche Schulgebäude aber für Kinder und Lehrer nicht. Wie die ideale Schule aussehen sollte, wird an der Kunstuni Linz erforscht.

Architekt und Schulraumforscher Michael Zinner beschäftigt sich intensiv mit dem Thema. Er nennt 5 Punkte, wie die ideale Schule der Zukunft aussehen soll:

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"Schulgebäude werden baulich durchlässiger. Es beginnt beim Fenster zwischen Klasse und Gang, endet in Schulen ohne viele Wände. Warum? Weil Frontalunterricht nur mehr eines von vielen Arrangements sein wird. Es braucht also mehr Flexibilität im Bauwerk."

"Schulen sollten nicht mehr länger den Charme von Lehranstalten ausstrahlen, sondern wohnliche Atmosphäre bieten. Warum? Weil Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit in Schulen "leben" werden."

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Ausgeglichenheit (Stichwort Digitalisierung)

"Schulen werden mit naturnahen und ökologischeren Baustoffen gebaut werden. Warum? Weil sie nachhaltig sind. Und weil sie der Digitalisierung einen Ausgleich bieten. Wir werden immer häufiger digital arbeiten und brauchen "Nahrung" für Seele und Körper."

"Schulen werden ganz individuelle Standorte werden, also nicht mehr länger nach den immergleichen Mustern gestrickt sein. Warum? Weil jede Schule ihre Stärken in der Gemeinde oder in der Region wird herausstreichen müssen. Eltern werden wählerischer".

"Schulbauten werden in der Art und Weise, welche Räumlichkeiten in welcher Größe speziell kombiniert werden, in Zukunft von den Schulen, Verwaltung und den Planenden gemeinsam entwickelt werden."



Vorzeigeprojekt in Leoben


Ein Vorzeigeprojekt für eine solche Schulraumgestaltung der Kunstuni Linz gibt es bereits. In Leoben wurde im September 2016 das Bildungszentrum Pestalozzi im Stadtteil Donawitz nach einer umfassenden Sanierung um rund 14 Millionen Euro neu eröffnet.

Schon die Planung war ungewöhnlich. Und progressiv. Die Schüler, Eltern, Lehrer, Direktoren und Behörden erarbeiteten in einem mehrtägigen Workshop gemeinsam erste Entwürfe. "Schon der Planungsprozess muss Spaß machen", so Zinner.



Symposium in Linz


Bei einem großen Symposium (mehr Infos hier) zum Schulbau sollen die Ideen solcher Schulen der Zukunft weiter vorangetrieben werden. 21 Experten aus 4 Nationen diskutieren das Thema.

In OÖ gibt es insgesamt 867 Pflichtschulstandorte, in welche von den Gemeinden als Schulerhalter und dem Land OÖ als Fördergeber kontinuierlich investiert wird. Im Haushaltsjahr 2018 sind 19,6 Mio. € an Landeszuschüssen aus dem Bildungsressort veranschlagt.

Die Kunstuni und Zinner betonen die gute Zusammenarbeit mit dem Land OÖ. Gemeinsam mit Landesrätin Christine Haberlander soll die Öffentlichkeit noch mehr für die Wichtigkeit des Themas Schulraumgestaltung sensibilisiert werden. (rep)