Österreich

Grüne Fassaden für Linz als "Klimaanlage"

Heute Redaktion
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Linz grünt auf! Wie man Fassaden und Dächer in der Stadt mit Pflanzen verschönen kann (die noch dazu eine "Klimaanlage" sind), zeigt nun ein Container am Martin-Luther-Platz.

Linz will seine Fassaden begrünen. Das schaut nicht nur gut aus, sondern sorgt auch dafür, dass die Stadt sich im Sommer nicht so aufheizt.

Wie das funktioniert, kann man jetzt am Martin-Luther-Platz mitten in Linz sehen. Dort steht "Mugli" – ein rundum begrünter Showcontainer. Bis Ende September kann man ihn sich anschauen.

Hier können sich die Linzerinnen und Linzer sowohl allgemein zum Thema Bauwerksbegrünung informieren, als auch zur neuen Dach- und Fassadenbegrünungsförderung des Linzer Umweltressorts.

So fördert die Stadt Begrünung

Die bodengebundene Fassadenbegrünung (Mindestfläche 30 m2) wird mit 150 Euro
pro Quadratmeter begrünter Fassadenfläche gefördert (max. 30 Prozent der Gesamtkosten oder 4.500 Euro). Bei der wandgebundenen müssen mindestens 20
Quadratmeter bepflanzt werden. Je begrünten Quadratmeter werden 550 Euro
gefördert (max. 15.000 Euro oder 30 Prozent der Gesamtkosten).

Dachbegrünungen unterscheiden sich in der Förderung nach Art und Weise der
Vegetationsform, ob extensiv (8 bis 15 cm Höhe) oder intensiv (mehr als 15 cm
Höhe).

Die extensive Dachbegrünung wird mit einem Euro je Quadratmeter pro Zentimeter
Vegetationstragschicht gefördert werden (Max. 5.000 Euro oder 30 Prozent der
Gesamtkosten). Somit entsprechen als Beispiel 100 Quadratmeter Begrünung mit
einer Aufbauhöhe von 15 cm einer Förderung von 1.500 Euro.

Bei der intensiven Dachbegrünung gilt für die ersten 15 Zentimeter Vegetationstragschicht die gleiche Förderungshöhe. Ab 16 bis 30 Zentimeter steigt der Förderbetrag auf zwei Euro pro Quadratmeter und Zentimeter Vegetationstragschicht (max. 7.500 Euro oder 30 Prozent der Gesamtkosten).

Im Innenraum des Containers sind verschiedene Technologien zur Begrünung von Fassaden zu sehen. Auch am Dach und an den Seitenwänden werden Lösungen vorgestellt.

Pflanzen sind Klimaanlagen



"Bäume und Pflanzen sind die natürlichen Klimaanlagen in unserer Stadt. Ich hoffe, dass die neu eingeführte Dach- und Fassadenbegrünungsförderung auf großes Interesse stößt und mithilft, unsere Stadt zu begrünen", sagt Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne).

Und so funktioniert es



Bei der Photosynthese erzeugen Pflanzen nicht nur Sauerstoff, sondern verdampfen auch Wasser: Zehn bis fünfzehn Liter werden pro Quadratmeter Pflanzfläche täglich verdunstet und tragen zu einem besseren Mikroklima und zur Kühlung der Stadt bei. Ist eine südseitige Fassade begrünt, senkt das die Strahlungstemperatur um 15 bis 30° C.

Zum Vergleich: Glas und Putzfassaden heizen sich auf bis zu 70° C auf, speichern die Wärme und geben sie auch in der Nacht ab. Deshalb ist es im Sommer in den Städten immer besonders heiß.

Und so wurde der Container gebaut:

Übrigens: Falls Sie sich gefragt haben, warum der Container "Mugli" heißt. "Mugli" steht für: Mobil, urban, grün, lebendig, innovativ. (gs)