Österreich

So sollen die Öffis künftig sicherer werden

Heute Redaktion
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Bild: Wiener Linien

Ein Maßnahmenpaket zur Erhöhung der Sicherheit für die Mitarbeiter der Wiener Linien haben am Mittwoch Öffi-Stadträtin Renate Brauner und die Wiener-Linien-Geschäftsführer präsentiert. Für die Umsetzung des Sicherheitspakets, bestehend aus fünf Maßnahmen, nehmen die Wiener Linien insgesamt 2 Millionen Euro in die Hand.

Bereits in einigen Monaten sollen 120 Straßenbahnen des Typs E2 umgerüstet werden. Konkret werden die Züge mit einer erhöhten Glaswand bei der Fahrerkabine und Videoüberwachung ausgerüstet. Außerdem werden weitere 70 ULF-Niederflurstraßenbahnen mit Videoüberwachung nachgerüstet.

Darüber hinaus werden künftig in den Abendstunden Straßenbahnen mit geschlossener oder verbesserter Fahrerkabine unterwegs sein.

Auch im Bus-Bereich werden in den Nachtstunden vermehrt Fahrzeuge mit Videoüberwachung und verbesserter Fahrerkabine eingesetzt werden. Außerdem werden die Wiener Linien Gespräche mit der Wiener Polizei und der für Beleuchtung zuständigen MA 33 führen, um die Endstationen besser zu beleuchten.

Das Fünfpunkteprogramm im Detail:

 

Verbesserte Fahrerkabinen für 120 "E2"-Straßenbahnen: Rund 120 Straßenbahnen des Typs E2 (Hochflur-Züge mit Schwenkstufe) werden mit einer erhöhten Glaswand bei der Fahrerkabine ausgerüstet. Ein adaptierter Prototyp soll bereits in den nächsten Wochen im Echtbetrieb getestet werden. Danach wird mit den Umbauten begonnen.

 


Ausbau der Videoüberwachung in Fahrzeugen: Sowohl in die 120 "E2"-Straßenbahnen als auch in 70 weitere ULF-Niederflurstraßenbahnen wird Videoüberwachung eingebaut. Die Kameras können im Fall von Zwischenfällen die Polizei bei der Ausforschung der Täter unterstützen. Sie wirken aber auch präventiv gegen Vandalismus und Angriffe und erhöhen die Sicherheit für die Fahrgäste und Mitarbeiter. Der Umbau kann 2015 beginnen und soll bis Herbst 2016 abgeschlossen sein. Der Anteil der videoüberwachten Straßenbahnen steigt damit von 20 Prozent heuer auf mehr als 60 Prozent Ende 2016. Durch die gerade laufende Modernisierung der Busflotte mit den neuen Mercedes Citaro Bussen steigt der Anteil der Busse mit Videoüberwachung von rund 20 Prozent im letzten Jahr auf rund 75 Prozent bis 2016.

 


Bevorzugter Einsatz von ULFs in den Abendstunden: Bereits jetzt wird die überwiegende Mehrheit der Fahrten im Wiener Straßenbahnnetz mit ULF-Niederflurstraßenbahnen zurückgelegt, die über eine abgetrennte Fahrerkabine verfügen. Ab sofort werden in den Abend- und Nachtstunden nach Möglichkeit ausschließlich ULFs auf die Strecke geschickt; derzeit beträgt der ULF-Anteil zu diesen Zeiten rund 80 Prozent. Garantiert werden kann der ausschließliche ULF-Einsatz in Abend- und Nachtstunden ab 2017, wenn weitere Züge geliefert sind.

 


Bevorzugter Einsatz der neueren Autobusse für Nachtbetrieb: Die neu angeschafften Busse verfügen über einen sicherheitstechnisch verbesserten Fahrerplatz und Videoüberwachung. Die Zahl der videoüberwachten Busse ist im letzten Jahr um mehr als 70 Stück gestiegen; derzeit ist rund jeder dritte der 500 Busse mit Videoüberwachung ausgerüstet. In Zukunft werden in den Nacht- und Abendstunden in jenen Garagen, die bereits mit neuen Bussen ausgestattet sind, vorzugsweise neuere Busse bzw. Busse mit Videoüberwachung eingesetzt.

 


Gespräche zur Videoüberwachung und helleren Beleuchtung an Endstellen von Linien: Gemeinsam mit der Wiener Polizei und der für Beleuchtung zuständigen MA 33 sollen außerdem der Wunsch der Mitarbeiter nach Videoüberwachung und hellerer Beleuchtung an Öffi-Endstellen umgesetzt werden. Die Wiener Linien werden diese Gespräche initiieren.


Bereits Maßnahmen gesetzt

Vor wenigen Wochen hat die Wiener Polizei ihre Bereitschaftseinheit von 120 auf 150 Polizisten aufgestockt. Diese Einheit ist vorwiegend in den Öffis unterwegs. Außerdem verfügt jedes Fahrzeug am Fahrerplatz über Alarmeinrichtungen und direkte Funkverbindung zur zentralen Leitstelle.

Zweier-Patrouillen vor dem Abstellen der Züge in der Nacht, bei Fahrscheinkontrollen und bei nächtlichen Kontroll-Touren sind umgesetzt. Außerdem haben die Wiener Linien einen eigenen psychologischen Dienst aufgebaut, der Mitarbeiter in belastenden Situationen zur Seite steht.