Österreich

So sollten Hochzeiten im Mai stattfinden können

8 von 10 Hochzeiten mussten im Vorjahr aufgrund der Coronakrise verschoben werden. Und für heuer droht ein ähnliches Chaos. 

Jochen Dobnik
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Rund 20.000 Brautpaare alleine in Wien und Niederösterreich wissen bis heute nicht, ob ihre Termine halten werden.
Rund 20.000 Brautpaare alleine in Wien und Niederösterreich wissen bis heute nicht, ob ihre Termine halten werden.
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Die Hochzeitssaison steht unmittelbar vor der Tür und 20.000 Brautpaare alleine in Wien und Niederösterreich wissen bis heute nicht, ob ihre Termine halten werden. Um die gewünschte Planungssicherheit zu erlangen, legen die "Initiative Hochzeit Österreich" und die Freiheitliche Wirtschaft (FW) jetzt ein gemeinsam ausgearbeitetes Sicherheitskonzept vor, das ein sicheres Abhalten von Hochzeiten ermöglichen soll.

Rund 50.000 Hochzeiten stehen für heuer an

"Rund 80 Prozent der Hochzeiten des Vorjahres sind verschoben oder storniert worden. Dabei waren 70 Prozent der Hochzeitslocations bereits zu Beginn der Corona-Pandemie für die Saison 2020 ausgebucht“, berichtet Constantin Witt-Döring von Österreichs größter Internetplattform hochzeit.click.

Derzeit dürfen in der katholischen Kirche zwar Trauungen durchgeführt werden, allerdings nur im "kleinsten Kreis". Doch während für den Handel, die Gastronomie und Kultureinrichtungen an Konzepten gefeilt wird, wie diese im Mai wieder öffnen dürfen, bleiben nicht nur die Hochzeitspaare, sondern auch die zahlreichen Dienstleister, die Hochzeiten und deren Gäste betreuen im Ungewissen.

"Es geht hier nicht nur um Catering, Gasthäuser, Blumen, Dekoration, Fotograf und DJ. Von einer Hochzeit profitiert die ganze Region – vom Weinbauern über den Taxiunternehmer bis zum Hotel; von der Kaufkraft, die durch Geschenke, Gutscheine und Bargeschenken entsteht, ganz zu schweigen“, so Niederösterreichs Obmann der FW, Reinhard Langthaler

"Noch so ein Jahr überleben wir nicht"

"Wir haben Ende April und kein Brautpaar und kein Dienstleister weiß, ob und wann Hochzeiten erlaubt werden. Noch so ein Jahr überleben wir nicht“, berichtet Hochzeitsfotograf Christian Mari. Wedding-Planerin Bianca Lehrner bringt den emotionalen Faktor der Tragödie ins Spiel: "Die Hochzeit sollte der schönste Tag im Leben sein. Nun stehen die Brautpaare erneut vor den Scherben ihrer Planung und befürchten, ihre lang geplanten Termine verschieben zu müssen – manche bereits zum dritten Mal".

Der Gründer der "Initiative Hochzeit Österreich" Walter Krenn sieht in der Hochzeitsbranche einen Milliardenmarkt, von dem 40 Prozent der Bevölkerung direkt oder indirekt betroffen sind. Er fordert einen Hochzeits-Bonus in Höhe von 50 Prozent für Leistungen im Wert von bis zu 3.000 Euro, die Brautpaare bei Dienstleistern für ihre Hochzeit bestellen. "Das wäre ein angemessenes Schmerzensgeld für die betroffenen Brautpaare und käme direkt den leidgeprüften Unternehmern zu Gute“.

Sicherheitskonzept vorgestellt

Um die gewünschte Planungssicherheit zu erlangen, legt die FW jetzt ein Sicherheitskonzept vor, das das sichere Abhalten von Hochzeiten ermöglichen soll. Immer stellen Hochzeiten in der Event-Gastronomie einen Spezialfall dar: Das Datum sowie die Start- und Endzeit der Hochzeit ist bekannt, die Location und das Personal exklusiv, die eingeladenen Personen namentlich erfasst.  

Daher kann durch entsprechende Vorkehrungen sichergestellt werden, dass lediglich negativ getestete Personen zu dem geschlossenen Kreis Zutritt erlangen. Dies kann auf zwei Arten erfolgen:

Personal, Brautpaar und alle Gäste bringen einen frischen, gültigen Test aus der Apotheke mit

Personal, Brautpaar und alle Gäste werden unmittelbar vor dem Eintritt in die Location von einem zugelassenen Beauftragten getestet

Im Vorfeld wird zudem das Sicherheitskonzept von drei Sicherheitsbeauftragten (je einer vonseiten der Braut bzw. des Bräutigams, einen weiteren stellt die Location) abgesprochen, an die Gäste kommuniziert und nötigenfalls auch kurzfristig auf eventuell neue gesetzliche Vorgaben aktualisiert.

"Somit kann ausgeschlossen werden, dass eine COVID-positive Person in den geschlossenen Kreis eintritt und andere Gäste anstecken könnte", erklärt Andi Hufnagl, Mandatar in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Bei rigoroser Einhaltung dieses Sicherheitskonzepts und Beachtung der ohnehin gängigen Hygiene-Regeln wären zusätzliche Auflagen wie eine Mindestanzahl von Quadratmetern pro Gast, pauschale Gäste-Obergrenzen, ein verpflichtendes Tragen von MNS-Schutzmasken oder vorgezogene Sperrstunden nicht notwendig.

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