Österreich
So viel Miete zahlen Sie drei U-Bahn-Stops weiter
Auf der Suche nach einer günstigen Wohnung in Wien? Dann könnte sich ein Blick auf unsere Miet-Map lohnen.
Vom Wiener Stephansplatz aus fährt die U-Bahn in alle vier Himmelsrichtungen. Doch egal, welche Linie man nimmt: Die Reise führt garantiert in ein günstigeres Wohnquartier.
Das Immobilienportal Immowelt.at hat für "Heute.at" die Mietpreise in den Wiener Bezirken exklusiv ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen: Nirgends ist das Wohnen so teuer wie in der Inneren Stadt. Wo es sich am günstigsten lebt und in welchen Vierteln die Mieter im vergangenen Jahr mit den happigsten Preisaufschlägen konfrontiert waren, lesen Sie hier:
Die teuersten Bezirke
So wurden die Mietpreise berechnet
Die Mietpreise in den 23 Bezirken Wiens wurden auf Basis von 80.100 auf Immowelt.at inserierten Angeboten berechnet. Dabei wurden nur die Angebote berücksichtigt, die stark nachgefragt wurden. Es handelt sich um Medianwerte, also Mittelwerte. Das bedeutet, dass die Hälfte der Wohnungen im jeweiligen Bezirk teurer sind und die andere Hälfte günstiger. Anders als bei einem Durchschnittswert führen sehr teure oder sehr günstige Objekte bei dieser Berechnungsmethode nicht zu einer Verzerrung des Ergebnisses.
Nicht nur eine Wohnung im Zentrum geht ins Geld. Neben der Inneren Stadt weisen auch die Bezirke Donaustadt, Döbling, Margareten, Neubau, Landstraße und Mariahilf überdurchschnittlich hohe Mietpreise auf. Im Median (siehe Box) kostet der Quadratmeter Wohnfläche hier überall mehr als 14 Euro.
Während die Innere Stadt traditionell zu den teuersten Wohnquartieren gehört – Luxusobjekte mit Quadratmeterpreisen von 30 Euro und mehr sind hier keine Seltenheit – haben sich Donaustadt und Döbling erst in den vergangenen Jahren zu teuren Quartieren entwickelt, wie Immowelt-CFO Ulrich Gros auf Anfrage erklärt. "Im Gegensatz zu den innenstadtnahen Bezirken ist hier noch Platz zum Bauen, weshalb beide Bezirke zunehmend in den Fokus von Wohnbauunternehmen gerückt sind."
Eine typische Wohnung mit 60 m2 kostet in der Inneren Stadt 1026 Euro pro Monat.
Die günstigsten Bezirke
Wer seinen Geldbeutel schonen will, zieht statistisch gesehen am besten nach Hernals, Rudolfsheim-Fünfhaus, Simmering oder Penzing. Hier liegt der Quadratmeterpreis im Median bei unter 13 Euro.
Eine typische Wohnung mit 60 m2 kostet in Hernals 744 Euro pro Monat.
Die Aufsteiger
Der Trendbezirk von heute kann morgen schon wieder out sein – oder umgekehrt. Darum verändert sich auch das Preisniveau auf dem Wohnungsmarkt laufend. Die stärksten Preisaufschläge verzeichneten im vergangenen Jahr die Bezirke Favoriten, Margareten, Innere Stadt und Liesing. Dort stiegen die mittleren Mietpreise innerhalb eines Jahres um über zehn Prozent an.
Die Gründe für die Preissprünge unterscheiden sich laut Gros je nach Bezirk. So sei etwa in Favoriten in den vergangenen Jahren viel gebaut worden: "Viele dieser hochpreisigen Neubauten befinden sich inzwischen auf dem Markt, sodass auch die mittleren Mietpreise steigen." In Margareten und in der Inneren Stadt sind es hingegen eher generalsanierte Altbauwohnungen, die teuer auf dem Markt angeboten werden.
Eine typische Wohnung in Favoriten kostete im ersten Halbjahr 2017 noch 732 Euro pro Monat, im ersten Halbjahr 2018 schon 828 Euro.
Die Absteiger
Die Preiskurve zeigt fast überall nach oben. Günstiger wurde das Wohnen nur in Hernals, wo die mittleren Mietpreise um zwei Prozent abgenommen haben. Unverändert blieb der Quadratmeterpreis in Rudolfsheim-Fünfhaus. Auch in Mariahilf, Hietzing und Floridsdorf fielen die Schwankungen mit maximal plus zwei Prozent vergleichsweise bescheiden aus.
Generell rücken die bisher günstigen Randbezirke in Wien vermehrt in den Fokus. So finden Studenten in Liesing oder Ottakring häufig günstigen Wohnraum. "Das gestiegene Interesse hat allerdings dazu geführt, dass sich die Mieten immer mehr an die im restlichen Stadtgebiet angleichen – und günstiger Wohnraum zunehmend Mangelware wird." (jbu)