Österreich

So stürmte die Cobra das Hells-Angels-Clubhaus

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Mijo M.

Die Spezialeinheit Cobra stürmte am Mittwoch das Clubhaus der Hells Angels Vienna im 5. Bezirk. Ein gesuchter Mörder aus Deutschland war dort untergetaucht. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. So lief die Erstürmung ab.

Die Spezialeinheit Cobra stürmte im 5. Bezirk. Ein gesuchter Mörder aus Deutschland war dort untergetaucht. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. So lief die Erstürmung ab.

Der Einsatz erfolgte gegen Mittag. Zunächst wurden die Straßen rund um das Clubhaus der Hells Angels in der Siebenbrunnengasse 11 abgesperrt. So wurde sichergestellt, dass im Ernstfall keine Zivilisten in die Schusslinie geraten, sollte es tatsächlich zur Eskalation kommen. Zudem müssen die Straßen rund um das Gebäude frei sein, damit die Einsatzfahrzeuge der Cobra, die zunächst noch außer Sichtweite warten, nicht behindert werden.

Im ersten Schritt des eigentlichen Einsatzes sichern jeweils mindestens zwei schwerbewaffnete Cobra-Beamte die verschiedenen Ein- und Ausgänge des Gebäudes. Jeder, der zu fliehen versucht, wird von ihnen sofort festgenommen.

Die Einsatzteams, die den Zugriff durchführen wollen, machen sich bereit. Sie kommen in einem Panzerfahrzeug sowie einem sogenannten MARS. Das ist ein gepanzertes Multifunktionsfahrzeug, das zwei große Rampen am Dach trägt. Diese sind wichtig, falls sich Verdächtige im oberen Stockwerk eines Gebäudes verschanzen.

Um nicht von Verdächtigen über einen einzelnen Zugang ins Kreuzfeuer genommen zu werden, erfolgt eine Erstürmung meist von mehreren Richtungen gleichzeitig. Über die Rampen des MARS können die Beamten falls nötig über die Fenster in den oberen Stock eindringen. Am Mittwoch war dies jedoch zum Glück nicht nötig.

Nachdem alle Einsatzteams Stellung bezogen haben, warten sie auf das Einsatzsignal. Mit einer mitgeführten Ramme werden die Türen aufgestoßen und die Beamten dringen ins Innere des Gebäudes vor. Blitzschnell sichern sie alle Zugänge und Räume und suchen den Verdächtigen. Der ehemalige Leipziger Hells-Angels-Boss Marcus M. ließ sich widerstandslos festnehmen. Teil des Einsatzteams war auch ein Cobra-Spürhund. Er half bei der Suche nach illegalen Substanzen.