Wirtschaft

So tickt der neue "Mister Euro"

Heute Redaktion
Teilen

Am Montag bezieht Mario Draghi das Chefbüro der Europäischen Zentralbank (EZB). Nach acht Jahren Amtszeit räumt sein Vorgänger Jean-Claude Trichet den Sessel. Auf den Neuen wartet jetzt viel Arbeit. So tickt der ehemalige Außenseiter Draghi.

Im Mai hatte die Eurogruppe für den Gouverneur der italienischen Notenbank als Nachfolger von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet entschieden. Der zweifache Familienvater Draghi übernimmt die EZB-Führung in einer wirtschaftlich schwiereigen Zeit. Das Amt gilt als Schlüsselposten in der Eurokrise. Der 63-Jährige, dessen Amtszeit bis 2019 läuft, gilt als diskret, ernsthaft und jemand, der seine Beziehungen zu pflegen weiß.

Der Römer, der Wirtschaft in seiner Heimat studierte, und in den USA promovierte, kam 2005 zur Banca d'Italia, als diese von Skandalen erschüttert war. Unter seiner Leitung gewann die Bank international wieder an Ansehen.

Draghi vertrat sein Land zwischen 1984 und 1990 bei der Weltbank, bevor er zum Vizepräsident bei der US-Investmentbank Goldman Sachs ernannt wurde. 1991 wurde er für zehn Jahre Leiter im italienischen Finanzministerium. Bevor "Super Mario" zur Banca d'Italia wechselte, war er Vizepräsident bei der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Draghi lobte in der Vergangenheit die deutsche Finanzpolitik und betonte mehrfach die Bedeutung der Preisstabilität.