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So übt Jordanien Vergeltung am "Islamischen Staat"

Heute Redaktion
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Bild: Reuters/Heute.at-Montage

Vor wenigen Tagen schockte ein Video des "Islamischen Staates" in dem die Jihadisten einen gefangenen jordanischen Piloten bei lebendigem Leibe verbrannten. Die Reaktion des Königreichs kam rasch und deutlich: Während das Königspaar persönlich die Angehörigen tröstete, flog die Luftwaffe Bombenangriffe auf Raqqa, die "Hauptstadt" des IS.

Vor wenigen Tagen schockte ein Video des . Die Reaktion des Königreichs kam rasch und deutlich: Während das Königspaar persönlich die Angehörigen tröstete, flog die Luftwaffe massive Bombenangriffe auf Raqqa, die "Hauptstadt" des IS.

Mit der öffentlichen Verbrennung des jordanischen Piloten Muath al-Kasaesbeh haben die ohnehin für ihre Gräueltaten berüchtigten IS-Jihadisten einen neuen Höhepunkt der Grausamkeit erreicht. Ihr Ziel, das an der US-Koalition beteiligte Königreich Jordanien einzuschüchtern, haben sie allerdings verfehlt.

Im Gegenteil: König Abdullah reagiert mit äußerster Härte auf die abscheuliche Tat. "Wir werden den IS bis zur Ausrottung bekämpfen", kündigte er in einer Ansprache an. Seit Donnerstag fliegen F16-Jagdbomber der jordanischen Luftwaffe unablässig Bombenangriffe auf das Gebiet von Raqqa, der "Hauptstadt" des "Islamischen Staates" in Syrien.

Botschaft auf Bomben: "Ihr seid Feinde des Islam"

Die jordanischen Piloten versahen die Bomben an ihren Kampfjets mit Botschaften an den IS. Einige widmeten die Bomben dem ermordeten Piloten und priesen ihn als wahren Märtyrer (im Gegensatz zu den Jihadisten). Andere schrieben Botschaften wie "Ihr seid die Feinde des Islam" auf die Waffen. Wieder andere bedachten ihre tödliche Fracht mit Koranversen.

Auf dem Rückflug von ihren Bombardierungen überflogen die Piloten am Donnerstag den Heimatort von Muath al-Kasaesbeh und zollten ihrem getöteten Kameraden so Respekt. Während die Kampfjets über den Ort hinwegdüsten, stattete das jordanischen Königspaar Abdullah und Rania den Angehörigen am Boden persönlich einen Besuch ab. Sie sprachen ihnen ihr Beileid aus und trösteten die erschütterte Familie.

Jihadisten hingerichtet

Bereits wenige Stunden nachdem der "Islamische Staat" das grausame Verbrennungsvideo veröffentlichte, übte Jordanien Vergeltung: Der König ließ zwei inhaftierte IS-Jihadisten hängen. Eine der Hingerichteten war Sajida Al-Rishawi, jene gescheiterte Selbstmordattentäterin, die der "Islamische Staat" zuvor freipressen wollte.