Klimaschutz

So umweltschädlich ist das Hype-Game "Fortnite"

Allein im April wurde das Online-Spiel "Fortnite" 3,2 Milliarden Stunden lang gespielt. Das hinterlässt einen signifikanten CO2-Fußabdruck.

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Bunte Farben, viel CO2: "Fortnite".
Bunte Farben, viel CO2: "Fortnite".
Epic Games

"Fortnite" wird rund um die Welt gespielt, und jetzt mehr denn je. Wie das Unternehmen Epic Games, das "Fortnite" entwickelt, mitteilt, ist das Spiel allein im April zusammengerechnet 3,2 Milliarden Stunden lang gespielt worden. Grund dafür sind unter anderem verschiedene In-Game-Events, die viele Spieler anziehen.

So hat beispielsweise Travis Scott ein virtuelles Konzert in "Fortnite" gegeben, das innerhalb des ersten Tages bereits 12,3 Millionen Views aus der ganzen Welt angesammelt hat. Ähnlich verhielt es sich mit einer EDM-Live-Show von DJ Marshmello.

Solche Events sind aber nicht nur enorm gewinnbringend für alle Beteiligten, sie hinterlassen auch einen substanziellen CO2-Fußabdruck, wie eine neue Studie des Marketingunternehmens Blueclaw zeigt. Tatsächlich befinde sich der durchschnittliche CO2-Ausstoß beim Spielen von "Fortnite" auf Nintendo Switch, Xbox, PlayStation und PC auf einer Höhe von rund 0,044 Kg pro Stunde und pro Spieler.

Travis verbraucht 145,6 Tonnen CO2

Rechnet man das hoch, bedeutet das, dass "Fortnite"-Spieler allein im Monat April 140.800 Tonnen CO2 ausgestoßen haben. Das ist ähnlich viel wie bei der Nutzung von 60 Milliarden Litern Benzin, 17,9 Milliarden Smartphones oder 70,3 Millionen Kilogramm Kohle.

Oder anders gesagt: Laut der Studie löst ein durchschnittlicher "Fortnite"-Gamer bis zu 5,1 Kg CO₂-Emissionen innerhalb der rund 108 Stunden, die benötigt werden, um beispielsweise die Story des Spiels durchzuspielen, aus. Hierbei fehlt aber noch der CO2-Ausstoß, der aufgrund der digitalen Käufe und Downloads im Game entstehen. Die tatsächliche Zahl an CO2 ist also noch etwas höher.

Mit diesem Wissen lässt sich berechnen, dass allein das virtuelle Konzert von Travis Scott für rund 145,6 Tonnen CO2 verantwortlich war, obwohl es nur gerade einmal 15 Minuten dauerte. Es handelte sich dennoch um das bis dahin beliebteste Online-Konzert, das je gehalten wurde.

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