Österreich

So verbreitete sich Virus aus Tirol im ganzen Land

Die AGES liefert am Donnerstag ein detaillierte Bezirkskarte, wie sich der Virus vom Infektionsherd Ischgl seinen Weg durch ganz Österreich bahnte.

Heute Redaktion
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Zur Klarstellung: Wir reden soviel über Ischgl, weil die Region Paznaun ( Ischgl, St. Anton, Serfaus, Galtür, St. Christoph) als größter Infektionsherd in Österreich gilt.

Übertragungskette ausgelöst

Das berichtete AGES-Experte Thomas Allerberger am Donnerstag. 611 Infektionen in Österreich stehen mit dem Paznauntal direkt (573) und indirekt (38) in Zusammenhang. Der Fachmann nennt das "Transmissionskette".

Als Coronafall aus diesem Infektionsherd, dem Cluster S (Ischgl und Co.) gilt man, wenn man nach 31.01.2020 während seiner Inkubationszeit in den oben genannten Orten war oder mit jemanden Kontakt hatte, auf den diese Beschreibung zutrifft.

Verbreitung in den Bezirken

Auf einer detaillierten Karte hat die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) dargestellt, in welche Bezirke Österreichs das Virus aus Ischgl getragen wurde. Fast alle sind betroffen.

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Die Hälfte der "Cluster S-Fälle" gab es in den betroffenen Orten. Der Bezirk Landeck (in dem das Paznauntal liegt) hat 166 Fälle. Auch die Vorarlberger Bezirke Bludenz (31), Feldkirch (28) und Bregenz (30) haben viel abbekommen.

Im Osten Österreichs haben 27 Menschen in Perg ihren Virus aus Ischgl mitgebracht, 24 in Linz-Land. 20 Infektionen lassen sich auch in Mödling auf den Infektionsherd in Ischgl zurückführen.

Infektionen in allen Bundesländern

Pro Bundesland sieht die Aufstellung so aus: In Tirol gab es aufgrund des Ischgl-Infektionsherdes 199 Coronafälle, in Oberösterreich 127. Vorarlberg hat 102 Infizierte abbekommen, Niederösterreich 70, die Steiermark 54. 30 Menschen in Kärnten haben den Virus aus Ischgl bekommen, 18 Personen in Salzburg, sechs im Burgenland und fünf in Wien.

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Abstand so wichtig

Das Beispiel Ischgl zeigt, wie wichtig die Abstandsregeln (1 Meter Abstand) sind. In den Apres Ski-Bars des Ortes wurde sie nämlich ganz und gar nicht eingehalten (weil damals auch noch nicht bekannt). Was das bewirkt hat, hast du gerade in diesem Artikel gelesen.

Die "Patientin Null" in Ischgl war der AGES zufolge eine Schweizerin, die schon am 5. Februar das Virus nach Tirol gebracht haben soll. Später korrigierte das Gesundheitsministerium, es handle sich um einen "Fehler bei der Eingabe der Daten". Demnach bleibt das Datum der ersten Positivtestung in Ischgl bei 7. März.

Der vielgenannte Barkeeper aus der Apres Ski-Bar Kitzloch galt bisher als erster Virusverbreiter. Dabei war er nur derjenige, der als erstes zum Arzt ging.

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Die aktuelle Corona-Karte für Österreich: